Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Aktivität: Lavapond
Chilenischer Vulkan emittiert hohe Wärmestrahlung
Der Vulkan Villarrica liegt in der chilenischen Region Los Ríos und zeigte in den letzten Tagen eine Aktivitätssteigerung. Sie äußert sich in einer hohen Thermalstrahlung, die von MIROVA angezeigt wird und eine Leistung von 128 MW hat. Die Thermalstrahlung geht vom Hauptkrater aus. Glühende Lava steht im Fördersystem und es gibt strombolianische Eruptionen, die laut SERNAGEOMIN glühende Tephra gut 40 m über Kraterrandhöhe auswerfen. Vereinzelt landen glühende Schlacken auch auf der äußeren Kraterkegelflanke und gehen in einer Entfernung von bis zu 300 m vom Kraterrand nieder. Daher gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von einem Kilometer um den Krater.
Die Vulkanologen berichten, dass die Seismizität deutlich erhöht ist. Im Januar wurden 559 vulkantektonische Erdbeben festgestellt. Die meisten Erschütterungen waren nicht wahrnehmbar, aber ein VT-Erdbeben hatte die Magnitude 3,8 und konnte von den Anwohnern der Region gespürt werden.
Darüber hinaus wurden 12033 langperiodische Erdbeben detektiert, die mit der Fluiddynamik im Vulkansystem in Verbindung standen und auf sich bewegendes Magma oder vulkanische Gase hindeuten. Die gleichen Ursachen hatten 2559 Tremorphasen.
Der Gasausstoß war ebenfalls erhöht: im Januar wurden durchschnittlich 1130 t Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Der Maximalwert lag bei Wert von 2397 Tonnen am Tag, was als anomal angesehen wurde. Dieser Wert wurde noch getoppt, als am 6. Februar mehr als 2400 Tonnen des vulkanischen Gases emittiert wurden. Insgesamt gab es seit Jahresanfang 8 Schwefeldioxid-Anomalien in der Atmosphäre in der Nähe des Vulkans, als besonders viel Gas ausgestoßen wurde.
Es traten thermische Anomalien auf, die 44 mal Alarm auslösten und einen maximalen Wärmefluss von 189 MW hatten.
Der Boden hob sich infolge von Magmeninflation leicht an, was sich in einer Verlängerung der Überwachungslinie zwischen zwei Messpunkten auf der Vulkanflanke äußerte. Die Verlängerung betrug 7 mm im Monat.
Alles in allem sieht es nicht so aus, als würde sich der Villarrica in absehbarer Zeit wieder beruhigen. Der Ausbruch scheint weitestgehend stabil zu sein mit einigen Fluktuationen in der Intensität, so wie wir es augenblicklich sehen.