Villarrica mit strombolianischen Eruptionen
Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Aktivität: Strombolianisch
In Chile ist der Villarrica weiter munter und erzeugt strombolianische Eruptionen. In den letzten Stunden steigen sie kerzengrade auf und bilden schöne Fackeln. Von den Vulkanologen bestätigt ist eine Aufstiegshöhe der Eruptionen von 120 m über dem Förderschlot. Auf einigen Aufnahmen sieht es so aus, als würde glühende Tephra auch höher aufsteigen. Die bisherige maximal Aufstiegshöhe glühender Tephra betrug 150 m.
Das Video unten zeigt, dass sich der Krater langsam mit Tephra füllt. Eine der Explosionen erzeugte einen Schalldruck von 3 Pa. Der Infraschallsensor steht in 1 km Entfernung zum Krater. Es wurde eine schwache thermische Anomalie detektiert. Sie hat eine Leistung von 8 MW.
Während nach wie vor nur wenige vulkanotektonische Erdbeben registriert werden und das bei rückläufiger Tendenz, gibt es täglich über 1000 langperiodische Erdbeben, die direkt mit Fluidbewegungen zusammenhängen. Es gibt einen leicht inflationären Trend, der sich in Bodenhebung von wenigen Zentimetern äußert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist vergleichsweise gering.
Interessant ist auch die Meldung, dass es am Lago Villarrica zu einer Algenblüte gekommen ist. Aufgrund der hohen Toxizität werden die Menschen dazu aufgerufen, den Kontakt mit dem Wasser zu vermeiden. Die Gesundheitsbehörde der Region IX teilte mit, dass aufgrund der grünen, gelben oder braunen Masse im Wasser empfohlen wird, das Wasser wegen der Gesundheitsrisiken nicht für Freizeitaktivitäten zu nutzen. Ob es einen Zusammenhang mit der Aktivität des nahe gelegenen Vulkans gibt, ist unklar und wurde nicht kommuniziert. In den See mündet ein Fluss, der das Schmelzwasser des Vulkans entwässert. Es ist denkbar, dass die Vulkangase und Ascheablagerungen als Nährstoffe in den See gelangten und die Algenblüte auslösten. Ein ähnliches Phänomen gab es vor einem Jahr in den Kraterseen der Campi Flegrei.