Heute überschlagen sich die Ereignisse und die eingehenden Meldungen zu den Vulkanen: so legte der Ätna einen weiteren Paroxysmus hin. Es gibt weitere Berichte aus Goma, wo der Nyiragongo für Unruhe sorgt.
Ätna: Paroxysmus No 27
Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link
Wie es die strombolianische Aktivität heute Morgen bereits andeutete, entschloss sich der Ätna dazu, nur kurz zu verschnaufen und einen weiteren Paroxysmus zu erzeugen. Er lief nach dem bereits bekannten Muster ab und endete gegen Mittag. Das Ereignis fand bei schönstem Wetter statt und konnte via LiveCam verfolgt werden.
Nyiragongo: Besorgniserregende Entwicklung
Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link
Wie bereits vor 2 Tagen vermutet, gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Vulkanausbruch vom Samstag und der seismischen Aktivität, die im Anschluss an den Ausbruch einsetzte. INSAR-Aufnahmen zeigen, dass sich der Boden südlich des Vulkans um mehrere Zentimeter anhob. Die Bodenanhebung ist im Stadtgebiet von Goma am stärksten. Seit gestern bildeten sich zahlreiche Risse im Boden. Ähnliches trug sich bereits nach den beiden vergleichbaren Eruptionen in den Jahren 1977 und 2002 zu. Manche fürchte nun einen großen Vulkanausbruch im Stadtgebiet. Mich erinnern die Vorgänge an das Ablaufen der Lavaseen auf Ambrym (Vanuatu) was sich 2018 zutrug. Damals hob sich der Boden in den Ortschaften an der Küste und es entstanden große Risse. Die Vorgänge gingen ebenfalls mit reger Erdbebentätigkeit einher. Eine große Eruption blieb indes aus. Ich kann mir 2 Szenarien vorstellen: a) die Lava aus dem Lavasee trat nur teilweise als Lavastrom oberflächlich aus und floss entlang eines Riftsystems unterirdisch in Richtung Kivusee, oder b) das Auslaufen des Lavasees sorgte für Druckentlastung im Fördersystem, in dessen Folge nun frisches Magma aus größerer Tiefe nachströmt. Natürlich könnten sich auch andere Fluide im Untergrund sammeln und diesen anheben.
Die Anzahl der Opfer wurde weiter nach oben korrigiert: es starben 32 Personen. 2500 Gebäude wurden zerstört, darunter befanden sich 3 medizinische Zentren.