Im Update geht es heute um ein vergleichsweises starkes Erdbeben unter dem Cumbre Vieja und um einer Nachlese zum Ätna-Paroxysmus.
Cumbre Vieja: Erdbeben M 4,9
Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch
Am Nachmittag ereignete sich eines der stärksten Erdbeben seit Beginn der Krise auf La Palma. Es hatte die Magnitude 4,9 und ein Erdbebenherd in 38 km Tiefe. Zuerst wurde es von den spanischen Seismologen mit einer Magnitude von 5,0 in 44 km Tiefe verortet. Beim EMSC kommt der Erdstoß auf M 4,7. Wie auch immer, das Erdbeben wurde von der Bevölkerung deutlich wahrgenommen. Es manifestierte sich im Bereich der unteren Magmakammer. Aus der oberen Magmakammer, die sich in ca. 11 km Tiefe befindet, kommen überwiegend schwächere Erdstöße.
Wie sehr sich die Landschaft aufgrund der Eruption verändert hat, verdeutlicht die Aufnahmen von Patrick Marcel. Er beobachtete den Vulkan von einem Standort aus, der auch bei den Vulkanauten sehr beliebt war. Die Lava ist seit Monatsanfang um mindestens 300 m weiter an den Aussichtspunkt herangerückt.
Ätna: Nachlese zum Paroxysmus
Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal
Der Paroxysmus am Ätna endete so plötzlich, wie er begonnen hatte. Es handelte sich um einen stärkeren Vertreter seiner Art. Letztendlich detektierte das VAAC Vulkanasche in 9100 m Höhe. Es entstanden mehrere Pyroklastische Ströme, die in Richtung Osten flossen. Augenzeuge Boris Behncke schätzte die Gleitstrecken auf ca. 1500 m. Pyroklastische Ströme entstehen am Ätna häufig in Verbindung mit einer Spaltenöffnung auf der Ostflanke des Südostkraterkegels. So ein Ereignis konnte ich 2007 aus nächster Nähe selbst miterleben. Damals handelte es sich noch um den ursprünglichen Südostkrater. Der Neue Südostkrater bildete sich tatsächlich über Förderschlote, die sich entlang der Spalte bildeten. Und eben diese Spalte setzt sich im Neuen Südostkrater fort und stellt die Schwachstelle des Kegels dar.