Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch
Die Lage am Cumbre Vieja auf La Palma spitzt sich weiter zu: der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei ca. 10.000 Tonnen am Tag. Die Inflation verstärkte sich wieder und beträgt nun 25 cm. Es sammelt sich also mehr Magma im Untergrund, als durch die Eruption gefördert wird. Es sind mehrere Szenarien denkbar: die Eruption könnte stabil bleiben, sich an der bestehende Spalte verstärken, oder es öffnen sich anderswo weitere Spalten. Dass die Eruption kurzfristig stoppt ist angesichts der weiteren Inflation unwahrscheinlich. Zudem nahm auch die Seismizität wieder leicht zu. Erdbeben nahe der Oberfläche signalisieren, dass sich das Magma neue Wege suchen könnte. Bei vorangegangenen Eruption war das durchaus üblich.
Derweilen steht der Hauptlavastrom kurz vor dem Zentrum der Gemeinde Todoque. Dort verläuft eine wichtige Straße, deren Unterbrechung durch den Lavastrom weitere Gemeinden abschneiden würde, was Evakuierungen behindern könnte. Die Lava schritt in den letzten Stunden wieder schneller voran. Ein Teil der Schmelze stammt aus dem neuen Schlot, der sich gestern öffnete. Insgesamt sind bislang mehr als 100 Hektar Land von Lava bedeckt worden. 166 Häuser wurden zerstört. Die Lava strömt weiter auf die Küste zu und es könnte sich ein Ocean Entry bilden. Auf der Küstenebene wird sich der Lavastrom allerdings verlangsamen und es wird einige Tage dauern, bis der Lavastrom das Meer erreicht, wenn er es denn überhaupt tut. Ein Ocean Entry ist nicht nur ein spektakuläres Naturereignis, sondern auch ein gefährliches: es können saure Gase und Dämpfe entstehen, die für Lebewesen gefährlich sind. Saurer Regen könnte die Bananenplantagen gefährden.
Die Karte unten zeigt den Lavastrom mit Stand von gestern Nacht. Ein User unserer Fb-Gruppe zeichnete auf der Lava-Flow-Hazard-Map oben den aktuellen Stand der Lavafront ein.