- Am Neuen Südostkrater des Ätnas kommt es zu Steinschlägen/Schuttlawinen
- Nach dem Paroxysmus wurde eine neue thermische Anomalie entdeckt
- Es kam zu weiteren Asche-Emissionen aus einer neuen Öffnung
Ätna: Schuttlawinen in der Scharte
Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch
Den Ätna hat es gestern ganz schön gebeutelt: der Paroxysmus hat die Südscharte im Neuen-Südostkraterkegel deutlich vergrößert und destabilisiert den Kegel zusehends. So kommt es zu massiven Steinschlägen, bzw. Abgängen von Schuttlawinen in der Scharte. Die Depression in östlicher Richtung hat sich ebenfalls vergrößert. Zwar ist eine Ferndiagnose nur anhand von Videoaufnahmen schwierig, doch mich würde es nicht wundern, wenn größere Teile des Kegels bei einem der nächsten Paroxysmen kollabieren.
Thermische Anomalien am Ätna
Auf der Thermalcam erkennt man, dass die Lavaströme noch ordentlich Wärme abgeben. Das INGV meldete heute Vormittag, dass am Sockel des Südostkraterkegels eine Wärmeanomalie entdeckt wurde, die sich erst nach dem Paroxysmus bildete. Von daher kann es sein, dass noch ein Lavastrom fließt. Bei der Anomalie könnte es sich um einen neu gebildeten Riss/Schlot handeln. Die Vulkanologen beobachteten eine leichte Asche-Emission aus dieser Öffnung. Sie wurde vom VAAC bestätigt und per Satellit registriert.
Im Osten des Kegels ist in der Tat noch ein kleiner Lavastrom unterwegs. Er fließt in Richtung Valle del Bove. Solche Nachwehen sind nicht untypisch für den Ätna. Wenn der Vulkan lange zum Abkühlen braucht, kann es sein, dass der nächste Paroxysmus nicht allzu lange auf sich warten lässt. Andererseits kann sich der Vulkan aber auch nur langsam wieder beruhigen, so dass der Tremor noch ein paar Tage lang erhöht bleibt. Auf jeden Fall bleibt es spannend am mächtigsten Vulkan Siziliens und es ist gut möglich, dass weitere Paroxysmen folgen werden. Andererseits dauert die Serie nun bereits sehr lange und die Abstände zwischen den Eruptionen werden größer, sodass wir uns vielleicht auch dem ende der Phase nähern.