Im Vulkan-Update zum Sonntag geht es um den 10. Paroxysmus, der sich am Ätna in direkter Folge ereignete. Der Sangay erzeugte eine größere Ascheeruption. Außerdem gibt es ein neues Foto vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière.
Ätna: Paroxysmus No. 10
In den frühen Morgenstunden ereignete sich am Ätna ein neuer Paroxysmus. Es war der 10. in Folge und der 12. seit Beginn der Ausbrüche im Dezember 2020. Die Aktivitätssteigerung begann mitten in der Nacht und bei starker Bewölkung, so dass diesmal vergleichsweise wenige Neugierige das Schauspiel verfolgten. Auf dem Tremor-Graph erkennt man mehrere Zacken in der Tremoramplitude und die Eruptionen steigerten sich vergleichsweise langsam. Der Tremor begann etwa ab 2.30 UCT langsam zu steigen. Die Hauptphase der paroxysmalen Eruption stellte sich gegen 6.00 UCT ein und endete 45 Minuten später. Nimmt man die Tremor-Amplitude als Maßstab, dürfte es einen kurzen, aber starken Eruptionshöhepunkt gegeben haben. Das wird auch durch die Angaben des VAAC Toulouse bestätigt. Die Satelliten detektierten Vulkanasche in 10.700 m Höhe. Vulkanasche, Lapilli und kleinere Blöcke regneten in den Ortschaften östlich des Vulkans nieder. Jetzt erkennt am auf der Montagnola-Thermalcam, dass der gesamte Südostkrater mit glühender Tephra eingedeckt wurde. Über die Größe der Lavaströme lässt sich derzeit nichts sagen, da die tieferen Regionen des Vulkans noch in Wolken gehüllt sind und die Thermalcams weiter unten keine Sicht haben.
Sangay eruptiert Vulkanasche
In Ecuador eruptierte des Sangay eine Aschewolke, die höher aufstieg als üblich. Direkt über den Vulkan detektierte das VAAC Asche in einer Höhe von 8200 m. Weiter im Südwesten stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 12.100 m auf.
Soufrière: Lavadom deutlich gewachsen
Auf der Karibikinsel St. Vincente ist der Dom im Krater des Vulkans Soufrière deutlich gewachsen. Er ähnelt einem langgestreckten Pfannkuchen und erreicht nun das Fumarolenfeld am Rand des alten Doms. Der Dom ist mit einem sehr zähen Lavastrom zu vergleichen und weist Parallelen zum ersten Dom des Vulkans Sinabung auf Sumatra auf, der seit Dezember 2013 wuchs. Mit dem Unterschied, dass der Dom am Sinabung eine Lavazunge bildete, die bis auf den Hang des Vulkans hinabreichte und von der es immer wieder Schuttlawinen und Pyroklastische Ströme abgingen. Eine Gefahr, die ich am Soufrière nicht sehe, da der Dom schön eingekesselt ist.