Lavastrom am Stromboli stoppte dafür gab es Samstag Explosionen
Gestern stoppte endgültig der Lavastrom am Stromboli, der bereits seit Donnerstagabend aus einem Schlot im nördlichen Randbereich des Kraters geflossen war. Der Lavastrom verabschiedete sich mit einem kleinen Feuerwerk, das der Vulkan bereits am Samstagnachmittag veranstaltete. Wie das INGV berichtete, ereignete sich um 14:49 UTC eine Explosion, die größer als die üblichen Eruptionen war. Der Explosion folgten zwei kleinere Eruptionen. Sie manifestierten sich aus einem der südlichen Schlote des zentralen Kraterbereichs. Das Ereignis ging mit einer leichten Versteilung der Vulkanflanke einher. Sie betrug in einem Sektor der Flanke ca. 0,2 µrad. Außerdem kam es zu einem Tremorpeak, als sich das vulkanische Zittern verstärkte. Inwiefern Tephra auf der Cima und dem Pizzo niederging, wurde nicht kommuniziert.
Der Lavaüberlauf fand zu einer Zeit statt, in der Vulkanologen, Zivilschutz und der Bürgermeister Riccardo Gullo mit Vertretern der Tourismus-Branche auf Stromboli über eine Wiederaufnahme der geführten Wanderungen bis zur Quota 400 diskutiert wurden. Aufgrund der Ereignisse wurde eine Entscheidung aufgeschoben, nicht ohne zuvor festzustellen, dass vor einer Eröffnung der Wanderrouten diese repariert und verbessert werden müssen. Tatsächlich musste ich auch während meines Besuchs vor 2 Wochen feststellen, dass die Wege bis zur Quota 400 in einem desolaten Zustand sind. Besonders nachts droht man an einigen Stellen der alten Aufstiegsroute am Punta Labronzo vorbei in ausgewaschene Rinnen zu stürzen. Die beiden Unwetter im letzten Jahr, sowie der Macchiabrand haben ihre Spuren hinterlassen.
Tourismus auf Stromboli stockt
Ende März beginnt normalerweise die Vorsaison auf den Liparischen Inseln und man ist bemüht, den durch Sperrungen, Pandemie und Preissteigerungen ins Stocken gekommenen Tourismus auf Stromboli wieder anzukurbeln. Ob es ohne eine Gipfelöffnung des Strombolis jemals gelingt, wieder auf ein Niveau wie zu Beginn des Jahrtausends zu kommen, ist fraglich. Hilfreich wäre es sicherlich, wenn sich die Zugangsbeschränkungen nicht ständig ändern würden und wenn man Vulkanspotter nicht wie Verbrecher jagen und mit einem hohen Bußgeld bestrafen würde, wenn sie trotz Verbote den Aufstieg machen oder auch nur ohne Führer auf Quota 400 wagen. Sorry, unter diesen Bedingungen macht Vulkanspotten keinen Spaß und wird viele Touristen dauerhaft abschrecken! Unter Sicherheitsaspekten ist es auch vollkommen sinnbefreit, den Aufstieg bis auf Quota 400 nur mit Führern freizugeben. Da einzelne große Explosionen praktisch ohne Vorwarnung kommen, können die ein Unglück kaum verhindern. Im Gegenteil, es wird höchstens ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt. Für sinnvoller halte ich ein Alarmsystem mit einer Sirene, die zur sofortigen Evakuierung des Areals aufschrillt und ein Ampelsystem am Beginn des Aufstiegs, das signalisiert, ob es ein ungewöhnliches Gefahrenpotenzial gibt.
Zusammenfassung:
- Der Lavastrom am Stromboli stoppte
- Am Samstag gab es eine größere Explosion
- Pläne den Aufstieg mit Führer bis auf Quota 400 m zu öffnen, wurden aufgeschoben