Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Aktivität: Strombolianisch
Erhöhter Tremor am Stromboli
Am Inselvulkan Stromboli ist der Tremor erhöht. Auf dem Tremorgraphen erkennt man, dass die Tremoramplitude heute Morgen einen Peak beschrieb und seitdem im orangenen Bereich unterwegs ist. Nach einem Tief in der vergangenen Woche begann der Tremor bereits am Samstag langsam zu steigen. Eigentlich ist so ein Tremoranstieg typisch für einen Lavaüberlauf, allerdings kann man auf der Webcam aktuell keine entsprechende Thermalspur erkennen, obwohl es zu Abgängen von Geröll kommt. Dafür lässt sich Lavaspattering erahnen. In den letzten Tagen kam es öfters zu diesem Phänomen, welches oft ein Anzeichen dafür ist, dass sich am Stromboli eine stärkere Eruptionsphase zusammenbrauen könnte. Manchmal kann es allerdings Wochen dauern, bis sich die größere Eruption ereignet. Besonders kritisch wird es bei lang anhaltendem Spattering, dessen Intensität sich steigert. In den letzten Tagen scheint die normale strombolianische Tätigkeit bereits zugenommen zu haben und in unserer FB-Gruppe werden häufiger Screenshots der Ereignisse geteilt.
Betrachtet man die mehrjährige Grafik für die Rate der Erdbeben mit sehr langen Perioden, dann erkennt man, dass es dieses Jahr wieder einen steigenden Trend dieser Erschütterungen gibt, die mit Magmenbewegungen im Zusammenhang stehen. Ihr Wert bewegt sich an der Schwelle zum roten Bereich und ist höher, als es im letzten Jahr der Fall war. Vergangenes Jahr gab es aber auch Phasen mit erhöhter Aktivität. Die meisten VLP-Erdbeben gab es 2006/7 und 2014/15, als es zu einer größeren Flankeneruption kam, sowie in den Phasen mit Paroxysmen. Sollte der aktuelle Trend anhalten, dann liefert dieser Chart ein weiteres Indiz dafür, dass sich am Stromboli langsam wieder eine größere Eruption aufbauen könnte. Im letzten Wochenbericht vom INGV zeigten sich die meisten geophysikalischen Parameter allerdings unauffällig.