In Ecudor sind die Vulkane Sangay und Reventador weiterhin aktiv. Beide Vulkane erzeugen explosive Eruptionen. Während es am Reventador zu Blocklawinen kommt, strömt über die Flanke des Sangays ein Lavastrom.
Sangay eruptiert Lavastrom und emittiert Wärmestrahlung
Der Sangay emittierte gestern eine hohe Wärmestrahlung mit 354 MW Leistung. Heute zeigt MIROVA noch einen Wert von 61 MW an. Die Wärmestrahlung hat 2 Quellen, von denen der Lavastrom auf der Südostflanke die dominanteste ist. Ein kleinere Anteil der Wärmestrahlung geht auf glühende Tephra zurück, die von strombolianischen Eruptionen gefördert wird. Gelegentlich gibt es auch stärkere vulcanianische Ausbrüche. Dann erreicht Vulkanasche eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Das IGPN berichtet von 687 seismischen Eruptionssignale die gestern aufgezeichnet wurden. Dazu gesellten sich 51 Tremor-Episoden, die mit den Eruptionen im Zusammenhang standen. Der Vulkan stieß 325 Tonnen Schwefeldioxid aus, was für einen so aktiven Vulkan relativ wenig ist. Am Vortag waren es 446 Eruptionssignale und 66 Tremor-Episoden. Hinzu kamen 9 langperiodische Erdbeben.
Aktuell ist das Wetter am Sangay weiterhin ungewöhnlich gut und der Krater ist oft sichtbar. Daher gibt es immer wieder schöne Fotos zu sehen. Das Bilderset wurde in unserer FB-Gruppe geteilt und zeigt die Scharte auf der Südostflanke des Sangays. Diese Depression wurde in den letzten Jahren durch Erosion geschaffen: Lavaströme, Schuttlawinen, Pyroklastische Ströme und Lahare zermürbten die Flanke und trugen das Gestein ab. Gröberes Material sammelt sich am Fuß des Feuerbergs und schafft dort Schutthalden. Feineres Lavagestein wird von den Flüssen fortgespült. Auf den Bildern erkennt man auch sehr schön die Glutspuren glühender Tephra auf der Flanke. Das Material wurde explosiv gefördert. Vom Krater geht auch der Lavastrom aus, der durch die Depression fließt.
Beim Sangay handelt es sich um einen 5230 m hohen Stratovulkan am Ostrand der Anden. Sein Gipfel ist schneebedeckt und das Schmelzwasser entwässert in Richtung Amazonasbecken.
Reventador mit Explosionen
Beim zweiten aktiven Vulkan Ecuadors handelt es sich um den Reventador. Dieser Vulkan ist überwiegend explosiv tätig und lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m aufsteigen. Das entspricht einer Höhe von 700 m über dem Krater. Es gehen Blocklawinen ab, die zum Teil glühen. In Medienberichten ist sogar von Pyroklastischen Strömen die Rede, was sich aus den Meldungen des IGPNs nicht bestätigen lässt. Es wurden 32 Explosionssignale und 6 Mal Tremor registriert. Zudem kommen 55 langperiodische Erdbeben.