Sangay in Ecuador eruptiert Vulkanasche bis auf 6400 m Höhe – Asche driftet in Richtung Westen
Um den ecuadorianischen Vulkan Sangay ist es in letzter Zeit ruhiger geworden, doch die Eruptionen sind noch nicht vollständig abgeklungen, und es kommt immer wieder zu Phasen leicht erhöhter Aktivität. Heute meldete das VAAC Washington mehrere explosive Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6400 Metern über dem Meeresspiegel aufstieg. Der Wind trug die Asche über 60 Kilometer in Richtung Westen, wo es in einigen Orten zu leichtem Ascheniederschlag kam. Auf Zeitrafferaufnahmen der LiveCam ist zudem zu erkennen, dass vom Krater wiederholt glühende Schuttlawinen ausgehen, die offenbar durch anhaltendes Lavaspattering und strombolianische Eruptionen ausgelöst werden. Einen längeren Lavastrom gibt es derzeit nicht, und es liegen auch keine Berichte über mögliches Domwachstum vor. Da ein größerer Lavastrom fehlt, ist das Wachstum des Doms wahrscheinlich gering. Sentinel-Satellitenfotos zeigen eine vergleichsweise schwache thermische Anomalie im Kraterbereich.
Ein Bericht des Instituto Geofísico (IG) von gestern beschrieb, dass am Vulkan Sangay zahlreiche seismische Ereignisse registriert wurden. Insgesamt zählte man 203 Explosionssignale, was etwa der Hälfte der Aktivität entspricht, die im Frühjahr festgestellt wurde. Es gab keine nennenswerten Niederschläge, und somit blieben auch Lahars (Schlammströme) aus. Dennoch bleibt die Gefahr dieser vulkanischen Prozesse bestehen.
Seit Donnerstag wurden durch das Überwachungssystem und Satellitenbilder keine Emissionen des Vulkans beobachtet. Das VAAC berichtete jedoch von zwei Ascheemissionen, die Höhen zwischen 900 und 1200 Metern über dem Krater erreichten und sich in südöstliche Richtung bewegten.
In Bezug auf weitere Überwachungsparameter stellte das MIROVA-VIIRS-Satellitensystem drei thermische Anomalien fest, das MIROVA-MODIS-System registrierte eine Anomalie, und das MIROVA-SENTINEL-System meldete einen thermischen Alarm. Zusätzlich zeichnete das FIRMS-System 26 thermische Alarme auf.
Überwachungskameras dokumentierten seit gestern Nachmittag mehrere Episoden glühender Schuttlawinen, die bis zu 500 Meter unter das Gipfelniveau des Vulkans reichten.