Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch
Sangay mit starker Wärmestrahlung – Zahlreiche Explosionen detektiert
In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und hat möglicherweise seine Eruptivität gesteigert. Ein Indiz hierfür liefert die Emission einer sehr hohen Wärmestrahlung mit einer Leistung von fast 2500 MW, die via Satellit detektiert und bei MIROVA angezeigt wird. Das zuständige Institut IG meldete gestern, dass glühende Lava durch die Schlucht auf der Südostflanke abgeht und bis zu 1800 m unterhalb des Kraters fließt. In anderen Berichten ist zu lesen, dass die glühende Lava fast die Basis des Vulkans erreicht hat. Außerdem ist der Sangay explosiv tätig und erzeugt vulcanianische Eruptionen, die laut VAAC Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6400 m aufsteigen lassen. Zuletzt wehte der Wind in Richtung Westen und ließ die Aschewolken dorthin driften. Sie konnten mittels Radar über 120 Kilometer weit verfolgt werden. Es kam zu leichten Ascheniederschlägen in bewohntem Gebiet.
Die Vulkanologen vom IG berichten, dass gestern 479 seismische Explosionssignale aufgezeichnet wurden. Dampfwolken sollen eine Höhe von mehr als 10.000 m über dem Meeresspiegel erreicht haben.
Lahare blieben aus, obwohl es zeitweise regnete. Generell stellen Schlammströme ein Problem dar, da sie Bachläufe verstopfen und aufstauen können. So verändert sich mit der Zeit der Lauf der Gewässer, was Einfluss auf das gesamte Ökosystem haben kann.
Der Sangay ist Teil des ecuadorianischen Andengürtels und liegt in der Provinz Morona-Santiago. Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche und seine beeindruckende Höhe von etwa 5.230 Metern über dem Meeresspiegel. Er liegt am Ostrand der Anden und entwässert in Richtung des Amazonasbeckens. Um den Sangay herum gibt es ein ausgedehntes Schutzgebiet und natürlich eine Sperrzone, denn aufgrund der Aktivität ist eine Besteigung des Vulkans verboten.
Der Sangay ist nicht der einzige aktive Vulkan in Ecuador, denn hier ist noch der Reventador tätig. Das VAAC meldet Vulkanasche in 4600 m Höhe. Die Aschewolke driftet jedoch bei weitem nicht so weit wie die des Sangay.