Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Strombolianisch
Heute geht es in den Top-Meldungen um den Vulkan Sangay, an dem eine sehr hohe Wärmestrahlung gemessen wird.
Inhalt des Artikels
- Am Sangay erhöhte sich die Thermalstrahlung signifikant
- Es werden explosive Eruptionen festgestellt
- Starke Niederschläge verursachen Lahare
Sangay mit sehr hoher Thermalstrahlung
Wer heute einen Blick bei MROVA riskiert, dem fällt sofort die rote Markierung beim Sangay auf. Der ecuadorianische Vulkan emittiert eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1108 MW. Der Wert liegt im Spitzenbereich der Wärmestrahlung, die innerhalb der letzten 12 Monate registriert wurde. Die täglichen Schwefeldioxid-Emissionen liegen bei 1500 Tonnen. Visuelle Beobachtungen des Geschehens wurden noch nicht kommuniziert, doch die Vermutung liegt nahe, dass ein Lavastrom unterwegs ist, so, wie es bereits in den letzten 3 Jahren öfters der Fall war. Zudem ist der Vulkan explosiv tätig und fördert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6700 m aufsteigen. Vom Krater aus gemessen wären das gut 900 m. Die Asche wird in Richtung Südwesten verfrachtet. Auf einem 2 Tage alten Livecam-Foto ist zu sehen, das der Sangay nicht nur Asche ausstößt, sondern auch glühende Tehpra. Ein Teil des Materials landete in einer Scharte im oberen Flankenbereich und verursachte Schuttlawinen.
Lahare am Sangay
Das IGEPN berichtet auch von Laharen, denn es setzte starker Regen ein, der die abgelagerte Vulkanasche auf den Vulkanhängen mobilisiert. Seit 2019 kommt es immer wieder zu Schlammströmen, die zeitweise so intensiv waren, dass die Ablagerungen Flussbette verstopften und den Gewässerverlauf änderten. Die Menschen werden aufgefordert die Flüsse im Bereich des Sangays zu meiden. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.
In den Gemeinden um den Sangay laufen mehrere Projekte, die die Bevölkerung über Vulkangefahren aufklären sollen. Im Fokus der Workshops steht die Gesundheitsgefährdung durch Vulkanasche. Auch der Schutz vor Erdbeben wird thematisiert. Zudem wurden Messeinrichtungen modernisiert, die den Ascheniederschlag messen. Die Projekte werden zum Teil vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen finanziert und mit Hilfe der EU realisiert.