Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Neue Eruptionsserie am Sakurajima in Japan
Gestern begann eine neue Eruptionsserie am japanischen Vulkan Sakurajima. Der Halbinselvulkan liegt in der Bucht von Kagoshima, ganz im Süden von Kyushu. Bis zur großen Eruption von 1914 handelte es sich um einen Inselvulkan, bis ein Lavastrom eine Landbrücke herstellte und den Inselvulkan zu einer Halbinsel machte.
Die Eruptionsserie begann gestern Abend um 19:31 UTC, als erste Explosionen eine Aschewolke ausstießen, die vom VAAC Tokio detektiert wurde. Seitdem wurden durch Vulkanasche 5 VONA-Warnungen ausgelöst. Demnach erreichen die Eruptionswolken eine Höhe von bis zu 3000 m und driften in Richtung Südosten. Rotglühende Tephra landete außerhalb des Kraterbereichs. Die Eruptionen kündigten sich durch schwache thermische Anomalien in 2 Schloten des Hauptkraters an. Der Showa-dake war ab den Eruptionen bis jetzt nicht beteiligt.
Am 1. Mai wurde auch ein Bulletin der Vulkanologen vom JMA veröffentlicht. Dort heißt es, dass es jederzeit zu größeren Eruptionen kommen könnte, bei denen Lavabrocken bewohntes Gebiet erreichen könnten. Es wird von pyroklastischen Strömen und Murenabgängen gewarnt und darauf hingewiesen, dass starke Explosionen Fensterscheiben bersten lassen könnten. der Alarmstatus bleibt auf „3“ und ein Aufstieg auf den Sakurajima ist verboten.
Seit Januar wird eine leichte Ausdehnung des Vulkans registriert. Sie äußert sich durch Bodenhebungen und Versteilung der Vulkanflanken und wird von Magmeninflation verursacht. Darüber hinaus gehen die Forscher davon aus, dass sich in größeren Tiefen der Aira-Caldera ebenfalls Magma akkumuliert. Das Magma entgast und transportiert Schwefeldioxid an die Oberfläche. Die letzten Messungen wiesen eine Förderrate des Gases in Höhe von 1700 Tonnen am Tag nach. Die Seismizität ist gering und es werden nur wenige vulkanotektonische Erdbeben registriert.
Zusammenfassen lässt sich sagen, dass sich die geophysikalischen Parameter in den letzten Monaten nicht großartig geändert haben. Die aktuelle Ausbruchsserie kann einige Tage weiter gehen, bis der Vulkan wieder pausiert und neue Kraft schöpft.