Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Eruptionen und Bodenhebung am Sakurajima
Am südjapanischen Vulkan Sakurajima setzten heute wieder explosive Eruptionen ein. Das VAAC Tokio brachte seit heute Nacht 4 VONA-Warnungen heraus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftete in Richtung Osten. Detailliertere Beobachtungen kann man einer Sondermeldung des zugehörigen Observatoriums der Japanischen Meteorologie Agentur (JMA) entnehmen. Dort heißt es, dass es um 12.15 Uhr (Ortszeit) zu einer Explosion kam, bei der Vulkanasche bis zu 1100 m über Kraterhöhe aufstieg. Vulkanische Bomben flogen auf einer ballistischen Flugbahn und landeten in mehr als 1 km Entfernung zum Minami-dake. Aus diesem Krater erfolgte auch die Eruption. Der etwas unterhalb gelegene Showa-dake bleibt ruhig. Doch das könnte sich bald wieder ändern, denn zum ersten Mal seit längerem meldeten die Vulkanologen wieder eine Bodenhebung im Gipfelbereich des Sakurajimas. Sie setzte am 14. Januar gegen 09.00 Uhr ein und dauert aktuell an. Sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach von aufsteigendem Magma verursacht, das sich in einem flach gelegenen Magmenkörper akkumuliert. Damit steigt die Gefahr signifikant und das JMA warnt vor einer größeren Explosion, falls das angesammelte Magma auf einem Schlag eruptiert werden sollte. Im Bericht wird ein Vergleich zu einer Eruption im Juni 2018 am Mount Nan-dake herangezogen. Es könnten pyroklastische Ströme entstehen, die eine Gefahr für die Anwohner darstellen. Daher sollen sich die Anwohner des Kirschblüteninselvulkans auf folgende Gefahrenszenarien vorbereiten:
- In einem Gebiet mit einem Radius von 2 km um die Gipfelkrater besteht die Möglichkeit, dass sich große Eruptionen ereignen, die sich direkt auf das Gebiet auswirken.
- Halten Sie Ausschau nach großen Schlacken und pyroklastischen Strömen, die sich infolge der Eruption verteilen können.
- Auf der Leeseite des Vulkans sollte man sich bewusst sein, dass nicht nur Vulkanasche, sondern auch kleine Schlacken in die Ferne fallen können, die vom Wind getragen werden.
- Beachten Sie, dass bei Explosionen starke Lufterschütterungen die Fensterscheiben zerbrechen können.
- Seien Sie vorsichtig. Je nach Aschefall kann es bei Regenfällen zu Schlammlawinen kommen.
Als Vulkanspotter würde ich mich über ein weniger gewaltsames Ereignis freuen. Das Best-Case-Szenario wäre, wenn der Showa-dake wieder regelmäßig eruptieren würde und vulkanische Gewitter erzeugt, so wie es bis 2015 die Regel war.