Sakurajima generiert vulkanisches Gewitter
Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Seit Monatsanfang eruptierte der Sakurajima mehrmals Aschewolken, in denen es zu vulkanischen Gewittern kam. Die Eruptionen wurden vom VAAC registriert und erzeugten VONA-Warnungen, nach denen die Asche eine Höhe von 4300 m erreichte und nach Südosten driftete. Die ersten Eruptionen werden im JMA-Tätigkeitsbericht vom 2. Dezember beschrieben. Dort heißt es, dass eine Eruption Vulkanasche bis zu 3200 m über der Kraterhöhe förderte und dass Lapilli und vulkanische Bomben in 1100 m Entfernung zum Minima-dake niedergingen. Es sollen kleinere pyroklastische Dichteströme entstanden sein. Die Vulkanologen warnen weiterhin vor der Möglichkeit, dass es zu stärkeren Eruptionen kommen könnte, die große pyroklastische Ströme erzeugen könnten.
Während die Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben gering war, wurde Tremor registriert. Außerdem stieg der Schwefeldioxid-Ausstoß an. Dieser Anstieg spiegelt sich allerdings noch nicht in der öffentlich zugänglichen Grafik zum Schwefeldioxid-Ausstoß wieder. Dort zeigte der letzte Messwert den niedrigsten Schwefeldioxid-Ausstoß seit dem Sommer an.
Bodendeformation wurde nicht registriert, dennoch geht man beim JMA davon aus, dass sich in tieferen Schichten der Aira-Caldera eine größere Magmenansammlung befindet.
Zu den vulkanischen Gewittern gibt es kein Statement im Tätigkeitsbericht der Vulkanologen. Nach wie vor ist der Sakurajima der Vulkan, bei dem vulkanische Blitze überdurchschnittlich oft in Eruptionswolken gesichtet werden, obwohl auch andere Vulkane mehr oder weniger daueraktiv sind und Aschewolken eruptieren. Ein Grund hierfür wird sein, dass der Sakurajima stärkere vulkanianische Eruptionen erzeugt, während die meisten anderen daueraktiven Feuerberge eher strombolianisch eruptieren. Ein weiterer Grund könnte der Fragmentierungsgrad der Tephra sein. Spekulativ ist, ob nicht auch meteorologische Bedingungen eine Rolle bei der Entstehung vulkanischer Gewitter spielen.
Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima und bildet dort eine Halbinsel. Weiter südlich, genauer, im Ryukyu-Archipel befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. Auch dieser Vulkan ist noch aktiv und löst sporadisch VONA-Meldungen aus. Doch im Vergleich zum Sommer ist seine Aktivität stark zurückgegangen.