Am Sakurajima stieg Vulkanasche bis zu 2700 m hoch auf
- Es wird eine Steigerung der Seismizität beobachtet
- Die Bodenhebung am Vulkan stoppte
Sakurajima mit Steigerung der Seismizität
Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv
Auf der japanischen Kirschblüteninsel ist der Vulkan Sakurajima weiter aktiv und erzeugt mehrmals am Tag Ascheeruptionen. Die Asche steigt aus dem Krater Minami-dake auf und erreicht Höhen von bis zu 2700 m. Der Wind verfrachtet die Asche in Richtung Nordwesten.
Auf den Histogrammen zur Aktivität ist zu erkennen, dass nicht nur die Anzahl der Eruptionen zugenommen hat, sondern auch die vulkanotektonischen Erdbeben häufiger auftreten. Gestern wurden ca. 35 Erschütterungen registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 2100 Tonnen am Tag.
In einem Bericht des zuständigen Instituts heißt es, dass bei einer der Eruptionen der letzten Tage ein Pyroklastischer Strom entstanden sein soll. Es gibt keine Längenangaben, aber ich vermutet, dass es ein kurzer Strom war, der sich im oberen Bereich der Flanke bewegte und durch ein seitliches Ausblasen/Kollaps einer Eruptionswolke entstand. Die beobachtete Ausdehnung des Vulkangebäudes stoppte. Sie wurde durch Magmen-Inflation ausgelöst. Bis März gab es ebenfalls eine Bodenhebung an der unterseeischen Basis des Vulkans, die durch Inflation verursacht wurde. Der Alarmstatus, der letzten Sonntag auf die höchste Stufe „5“ gesetzt worden war, steht nun bei „3“. Die Evakuierungsanordnungen wurden aufgehoben. Es gilt aber eine Zugangsbeschränkung zum Vulkan. Die Forscher weisen darauf hin, dass es in einer 2 km durchmessenden Zone um die Krater Minami-dake und Showa-dake besonders gefährlich ist. Man muss mit Einschlägen von Vulkanbomben rechnen und es könnten Pyroklastische Ströme abgehen. Eine weitere Aktivitätszunahme sehen die Forscher nicht. Der Bericht berücksichtigt Daten bis um 15 Uhr am 29. Juli. An diesem Tag gab es 18 vulkanotektonische Erschütterungen.
Der Sakurajima liegt auf einer Halbinsel in der Bucht von Kagoshima. Während die Kirschblüteninsel um den Vulkan relativ dünn besiedelt ist, sieht es mit der 10 km entfernten Großstadt Kagoshima anders aus. Dort leben fast 600.000 Menschen. Große Eruptionen könnten die Bevölkerung negativ beeinflussen. Im direkten Umfeld des Vulkans gibt es jährliche Evakuierungsübungen, bei denen sich die Anwohner am Fährhafen im Schatten des Vulkans einfinden müssen.