Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Aktivität: Hydrothermal
Wasser des Kratersees im Ruapehu erwärmt sich
Der Mount Ruapehu ist im August in eine neue Erwärmungsphase eingetreten. Dass geht aus einer Meldung des GNS hervor. Demnach erhöhte sich im August die Wassertemperatur des Kratersees Te Wai ā-moe von 11 und 26 Grad Celsius. Die Vulkanologen von GNS gehen davon aus, dass die Temperaturerhöhung magmatischen Ursprungs ist und sich neues Magma im Reservoire unter dem Vulkan angesammelt hat. Zu diesem Schluss kamen sie nach einer Untersuchung von Gasisotopenverhältnissen. Außerdem gibt es im Kratersee Bereiche mit Wasserverfärbungen, die von Wasserturbulenzen hervorgerufen werden, die von geothermalen Fluidaustritten am Seeboden erzeugt werden.
Da die restlichen geophysikalischen Parameter unauffällig sind, bleibt die Alarmstufe auf „1“ . Das bedeutet, dass schwache vulkanische Unruhen detektiert werden. Es sind zwar phreatische Eruptionen möglich, doch mit einem kurzfristigen magmatischen Ausbruch rechnet man nicht. Mittelfristig betrachtet könnte es allerdings zu stärkeren Eruptionen kommen, bei denen auch Vulkanasche gefördert wird. Außerdem besteht am Ruapehu die latente Gefahr von Laharen, die sich besonders häufig während den periodisch auftretenden Aufheizungsphasen manifestieren.
Eine der letzten Aufheizungsphasen im Frühjahr 2022 wurde von erhöhter Seismizität und Bodendeformation begleitet. Damals wurde der Alarmstauts auf „2“ erhöht.
Auf dem Graphen zum Temperaturverlauf oben, erkennt man, dass die Wassertemperatur im Juli ungewöhnlich niedrig war. Das könnte auf Schneeschmelze und starke Regenfälle zurückzuführen gewesen sein, schrieb der diensthabende Geowissenschaftler Cameron Asher in seinem Bericht, aber dies hätte keinen Einfluss auf die langfristigen Erwärmungs- oder Abkühlungstrends.
Der Ruapehu hat eine Höhe von 2.797 Metern und ist damit der höchste Vulkan Neuseelands. Er befindet sich im Tongariro-Nationalpark auf der neuseeländischen Nordinsel und ist Teil des zentralen Vulkanplateaus des Landes. Die Aufnahmen der Ausbrüche von 1995/96 gingen um die Welt. Damals erzeugte der Ruapehu starke phreatomagmatische Explosionen. Außerdem entstanden Lahare. An den Hängen des Vulkans gibt es Schipisten und im Sommer sind im Tongariro-Nationalpark viele Wanderer unterwegs, die bei starken Explosionen gefährdet werden.