Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen
Tremor am Popocatepetl erhöht – größere Ausbrüche möglich
In Mexiko ist der Popocatepetl weiterhin aktiv und eruptiert sporadisch Aschewolken, die gestern bis auf eine Höhe von 5800 m aufstiegen und in Richtung Osten drifteten. Aufgrund starker Winde stiegen die Aschewolken nicht so hoch auf wie üblich, da die Asche vom Wind zur Seite geweht wurde. Diese Eruptionen kann man mittlerweile als alltäglich bezeichnen, da sie – von kurzen Unterbrechungen abgesehen – bereits seit Jahren anhalten. Außerdem gibt es Ascheexhalationen, von denen gestern 36 gemeldet wurden. Jetzt könnte sich wieder eine Phase erhöhter Aktivität anbahnen, denn seit einigen Tagen ist der Tremor deutlich erhöht. So meldete CENAPRED, dass am 25. und 26. Dezember jeweils mehr als 400 Minuten Tremor aufgezeichnet wurden. Solche Phasen mit erhöhtem Tremor sahen wir immer wieder mal, und oft folgten stärkere Eruptionen, bei denen Asche deutlich höher als üblich aufgestiegen war. Manchmal kündigten die Tremorphasen auch Domwachstum an. Die Lavadome im Krater des Popocatepetl verstopfen den Hauptschlot, werden nach einigen Tagen oder Wochen aber durch explosive Eruptionen wieder zerstört, so dass sie nicht zu einer größeren Gefahr werden können.
Der Popocatepetl ist ein Vulkan des Transmexikanischen Vulkangürtels, zu dem auch andere bekannte Vulkane Mexikos gehören. Dazu zählen etwa Colima und Paricutin. Während es aktuell weder am Popocatepetl noch am Paricutin Erdbeben gibt, wurden gestern südwestlich des Vulkans Colima zwei Erschütterungen mit Magnituden im 3er-Bereich registriert. Drei vergleichbar starke Erdbeben ereigneten sich auch nördlich von Mexikos Stadt. Sie ereigneten sich in der Sierra Madre Oriental, einem ca. 1250 km langen Gebirge im Osten des Landes. Hier gibt es normalerweise vergleichsweise wenige Erdbeben.
Die meisten Erdbeben in Mexiko manifestieren sich entlang der Subduktionszone vor der Pazifikküste des Landes. Die meiste Erdbebentätigkeit konzentriert sich in der Region Oaxaca. Doch sie ist nicht so stark, wie wir es aus früheren Jahren kennen.
Apropos Subduktionszone: Man geht davon aus, dass es sich auch beim Transmexikanischen Vulkangürtel um eine Ansammlung von Vulkanen entlang einer alten Subduktionszone handelt, die aufgrund der Rotation der Erdkrustenplatten ins Landesinnere verschoben wurde.