Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen
Explosive Eruptionen am Popocatepetl
Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin explosiv aktiv und produziert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigen. Gestern wurden noch höher aufsteigende Aschewolken eruptiert. Sie erreichte eine Höhe von 6700 m und drifteten in Richtung Nordwesten. Die Eruptionen waren so stark, dass sie den oberen Hangbereich mit glühender Tephra bedeckten. Darüber hinaus registrierte CENAPRED 202 Asche-Dampf-Exhalationen. 75 Minuten Tremor wurden registriert. Ein vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 2,0 ereignete sich.
Auf einem Sentinel-Satellitenfoto vom 25. Februar ist eine ausgeprägte thermische Anomalie im zentralen Kraterbereich sichtbar. MIROVA detektierte vorgestern eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Unklar ist es, ob der embryonale Lavadom, der beim letzten Überflug Anfang des Jahres entdeckt wurde, weiter gewachsen ist oder ob er durch die Explosionen bereits wieder zerstört wurde. Lavadome am Popocatepetl sind in den letzten Jahren selten und wenn vorhanden kurzlebig.
Der Popocatepetl ist ein Vulkan der Trans-Mexikanischen-Vulkanzone. Sie verläuft von Ost nach West und durchläuft praktisch die gesamte Breite Mexikos und beherbergt die wichtigsten Vulkane des Landes. Anders, als es sonst üblich ist, bildeten sich die meisten Vulkane des Landes nicht parallel zur Subduktionszone vor Küste. Allerdings entstand die Trans-Mexikanische Vulkanzone (TMV) entlang einer alten Subduktionszone die sich aufgrund einer tektonisch bedingten Rotation gegen den Uhrzeigersinn ins Landesinnere verlagerte. Weitere bekannte Vulkane der TMV sind das Paricutin-Vulkanfeld und der Colima-Vulkankomplex, über den ich erst vorgestern schrieb. Erwähnenswert ist, dass der Paricutin in der letzten Woche seinen 80. Geburtstag feierte. Beim Paricutin handelt es sich um einen monogenetischen Schlackenkegel, der 9 Jahre lang aktiv war. Auch wenn es sich bei diesem Vulkan um einen der jüngsten der Erde handelt, so bildete er sich doch in einem bekannten Vulkanfeld im Schatten eines größeren Vulkans.