Aktivitätssteigerung am Popocatepetl
Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen
Nach einigen ruhigen Monaten am Popocatepetl kann man nun wieder eine Aktivitätssteigerung am mexikanischen Vulkan beobachten. Gestern Abend kam es zu einer stärkeren Explosion, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg. Der Wind verfrachtete die Asche in westlicher Richtung. CENAPRED meldete gestern 50 Asche-Dampf-Exhalationen. Außerdem wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie hatten die Magnituden 1,8 und 2,3. Es wurde Tremor von insgesamt 252 Minuten Dauer aufgezeichnet. Er deutet darauf hin, dass sich Magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Am Vortag lag der Wert sogar bei 502 Minuten. Wie nachhaltig die Aktivitätssteigerung sein wird, lässt sich nicht prognostizieren. Sollte der Tremor mehrere Tage lang hoch bleiben, dann besteht die Möglichkeit, dass wieder ein neuer Dom im Krater wächst. In diesem Fall würde man nachts permanente Rotglut auf den LiveCams sehen. Dombildungsphasen sind typisch für den Popocatepetl. Für gewöhnlich zerstören Explosionen den Dom, bevor er über den Kraterrand hinaus wächst und Pyroklastische Ströme entstehen können. Dafür warnt CENAPRED bereits jetzt vor Laharen. Die Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle Vulkanasche in Schlamm verwandeln. Aktuell ist das Wetter schlecht am Popocatepelt und die Warnungen sind durchaus berechtigt. Die Bevölkerung wird insbesondere davor gewarnt, Schluchten und Flussbetten zu betreten. Eine Vulkanbesteigung ist sowieso verboten. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.
Der Popocatepetl ist ein 5462 hoher Stratovulkan und dominiert die Gegend im Bereich der mexikanischen Hauptstadt. Große Eruptionen könnten dort das Leben von 21 Millionen Menschen beeinträchtigen. Die letzte wirklich starke Eruption ereignete sich allerdings um 800 v. Chr. Auf der anderen Seite beschert die mineralreiche Asche des Vulkans den Landwirten fruchtbare Böden. Außerdem fängt der hohe Vulkan Wolken ein und sorgt so für Niederschläge. Wie so oft stehen Vulkane zwischen Schöpfung und Zerstörung.