Am Cumbre Vieja öffneten sich neue Schlote. Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel wurde leichte Inflation detektiert. Am Stromboli versiegte der Lavastrom.
Cumbre Vieja: Neue Spalten auf der Nordflanke
Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Flankeneruption
Auf der Nordflanke des Kegels bildeten sich kleine Eruptionsspalten. Auf der LiveCam (siehe Bild unten) erkennt man unten links Lavaaustritte. Wie die Fumarolen schon seit Wochen andeuteten, gibt es dort eine Schwächezone im Kegel. Aus einem nicht einsehbaren Schlot im Osten des Kegels trat zur Dämmerung eine Lavafontäne aus und fütterte einen Lavastrom, der sich über eine steile Kannte ergoss. Der Tremor machte zu dieser Zeit einen Sprung nach oben und schuf einen neuen Peak. Genauso zog die Bodenhebung weiter an. Heute Morgen beträgt sie an der Station LP3 11 cm. Es ist damit zu rechnen, dass die Förderrate demnächst wieder steigt und weitere Häuser zerstört werden. Gestern wurden ca. 73 Erdbeben detektiert. Heute sind es bereits mehr als 50. Es sieht so aus, als würde wieder mehr Magma aus größerer Tiefe aufsteigen, was den allgemeinen Trend der Aktivitätssteigerung bestätigt.
Island: Erdbeben und Bodenhebung
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Unter der isländischen Halbinsel Reykjanes gab es weitere Schwarmbeben. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich in dem Gebiet Fagradalsfjall-Keilir. Obwohl die Eruption dort erst einmal zu Ende zu sein scheint, detektierte IMO wieder eine leichte Bodenhebung von 1-2 cm. Der Schwerpunkt der Deformation befindet sich nördlich des Vulkans Keilir. Man rechnet nicht mit einem kurzfristigen Ausbruch, doch sollte der Trend weiter anhalten, dann könnte sich in einiger Zeit wieder eine neue Eruption in dem Areal ereignen.
Stromboli: Lavastrom stoppt
Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch
Der Lavastrom auf Stromboli stellte seine Tätigkeit ein. Dennoch scheint aus einem Schlot am Kraterrand weiter Lavaspattering stattzufinden. Das LGS meldet für gestern 425 thermische Durchgänge, die mit strombolianischer Tätigkeit in Verbindung gebracht werden. Die restlichen Werte sind unauffällig. Die Seismizität im Osten des Tyrrhenischen Meeres ist in den letzten Wochen auffällig hoch. Auch wenn es keinen wissenschaftlichen Beleg für einen Zusammenhang zwischen den seismischen- und vulkanologischen Prozessen gibt, so liegt doch die Vermutung nahe, dass es hier eine Wechselwirkung geben kann.