Cumbre Vieja: Wiederaufnahme der Aktivität
Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch
Gestern Morgen fiel der Tremor am Cumbre Vieja steil ab und der Vulkan stellte seine Aktivität ein. Zeitgleich lief ich auf der Insel auf und für einen Moment gingen Spekulationen durch die Sozialen Medien, dass meine Ankunft den Vulkan gelöscht hätte. Papalapap, nichts da! Am Abend steigerten sich Tremor und Aktivität wieder und seitdem ist der Vulkan ununterbrochen tätig. Der unterste Schlot fördert konstant eine ca. 60 m hohe Lavafontäne. Sie speist einen Lavastrom, dessen Front schnell voran schreitet und aktuell wieder Häuser abfackelt: während ich schreibe steigt mir der Geruch nach Verbranntem in die Nase und ich sehe eine Rauchwolke aufsteigen. Natürlich sind die Zufahrtswege zum Lavastrom gesperrt und werden von Polizisten bewacht. Bereits vorgestern stürzte die Kirche von Todoque ein, die zunächst von der Lava verschont wurde. Weitere Gebäude des kleinen Ortes wurden von den Lavamassen begraben. An manchen Stellen ist der Lavastrom bis zu 50 m mächtig. Es bildete sich ein 2,62 Quadratkilometer großes Lavafeld. 46 Millionen Kubikmeter Lava wurden bislang eruptiert. Immer wieder kommen Spekulationen über einen baldigen Ocean Entry auf, doch bis jetzt blieb er aus.
2 weitere Schote eruptieren Aschewolken, nebst glühender Tephra, die den neugebildeten Kegel wachsen lässt. Die Eruption verursacht ein konstantes Grummeln und Grollen, dass in Vulkannähe so laut ist, dass man kaum sein eigenes Wort verstehen kann.
Auf La Palma ist inzwischen eine illustre Truppe von Vulkanauten eingetroffen und unser halber Verein ist hier versammelt. Entsprechend lebhaft geht es zu. Ich bin mit unserem Kassenwart und Pressesprecher Jochen unterwegs. Während die Ersten bereits morgen ihre Rückreise antreten, bleibe ich bis zum Wochenende und berichte von hier.