Am Cumbre Vieja geht die Eruption aus einem Schlot weiter. Am Krakatau wurde eine Aschewolke eruptiert und der Erta Alé präsentiert 2 thermische Anomalien.
Cumbre Vieja: Wieder 2 aktive Schlote
Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch
Update 10:30 Uhr: auf dem Livestream ist zu sehen, dass nun der zentrale Schlot am Gipfel des Kegels in die Eruption eingestimmt hat und Asche fördert. Dafür ist die Lavafontäne aus dem Westschlot kleiner geworden. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Bresche. Weitere Ströme können in Tubes unterwegs sein. Gestern Abend soll Lava wieder den Ozean erreicht haben. Das verdeutlicht, wie dynamisch eine Eruption sein kann.
Originalmeldung 9:00 Uhr: Am Cumbre Vieja auf La Palma fluktuiert die Aktivität. Auf dem Livestream erkennt man nur einen aktiven Schlot, dieser steigerte jedoch seine Aktivität gegenüber gestern. Der Tremor erreichte einen entsprechenden Peak. Gestern Abend gab es einen weiteren -relativ starken- Erdstoß mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag in 34 km Tiefe. Generell ist die Seismizität wieder etwas angestiegen. Im Vergleich zum Wochenende ist sie allerdings geringer. Das gleiche gilt für die Bodenhebung, die heute „nur“ noch bei 21 cm liegt. Der Wert liegt 10 cm unter dem Wert von gestern. Möglicher Weise handelte es sich gestern um eine Fehlmessung, oder das Magma, dass die Inflation verursachte, ist unterirdisch weiter geflossen. Auch wenn die Lage damit nicht so dramatisch erscheint, wie man gestern noch annehmen konnte, kann von einer Nachhaltigen Entspannung der Situation keine Rede sein.
Die bisherige Schadensbillanz ist enorm: es wurde 2270 Häuser zerstört. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von fast 900 Hektar. Viele Bananenplantagen wurden zerstört. Sie sind -neben dem Tourismus- das Herzstück der Inselwirtschaft.
Anak Krakatau mit Eruption
Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch
Gestern eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau phreatisch. Eine Asche-Dampf Wolke stieg bis auf einer Höhe von gut 1500 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 45 mm und einer Dauer von 45 Sekunden. Die Seismizität ist seit Wochen relativ unauffällig, mit nur wenigen vulkanisch bedingten Erdbeben am Tag. Gestern wurden 6 Erdbeben festgestellt.
Erta Alé mit thermischer Anomalie
Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch
Am Erta Alé erkennt man auf aktuellen Satellitenfotos 2 thermische Anomalien im Bereich des Südkraters. Die stärkere Anomalie stammt von der bekannten Lava-Ansammlung im Südteil des Kraters. Die kleinere Anomalie manifestiert sich am Nordrand des Kraters und ist neu hinzugekommen. Offenbar tritt hier auch Lava zutage. Wahrscheinlich zirkuliert ein Lavastrom unter der Erstarrungskruste des früheren Lavasees. Löcher in der Kruste geben den Blick auf die Lava frei.