Am Cumbre Vieja ist die Aktivität leicht rückläufig, auf Stromboli normal und auf Vulcano bereiten anomal hohe Kohlendioxid-Werte Sorgen.
Cumbre Vieja: Lava-Ausstoß rückläufig
Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Flankeneruption
Der Vulkan bleibt aktiv, allerdings hat der Lava-Ausstoß abgenommen. Heute Morgen sieht man von der Küste keinen Dampf mehr aufsteigen und die Ocean Entrys sind inaktiv. Auf dem Lavafeld sind aber immer noch Ströme aktiv. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 5200 Tonnen am Tag. Obwohl der Tremor niedrig ist, stößt der Vulkan Tephra aus, die nachts glühende Fontänen erzeugt. Die Seismizität war gestern ähnlich hoch wie am Vortag und belief sich auf ca. 92 Erschütterungen. Die Bodenhebung beträgt gut 5 cm und ist ebenfalls rückläufig.
Stromboli: Normales Aktivitätsniveau
Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch
Das INGV attestiert dem liparischen Stromboli ein normales Aktivitätsniveau. Dass ist insofern bemerkenswert, als dass die Aktivität in den Monaten nach den großen Eruptionen lange Zeit als niedrig eingestuft wurde. Pro Stunde werden zwischen 14-25 strombolianische Eruptionen registriert. Dabei kann es durchaus zu stärkeren Vertretern ihrer Art kommen. Der Kohlendioxid-Ausstoß wird als hoch beschrieben. Auffällig ist auch das Verhältnis verschiedener Helium-Isotope zueinander. Das sind Frühindikatoren, dass aus größerer Tiefe Magma aufsteigt. Auffällig finde ich auch die vermehrte Bebenaktivität im Tyrrhenischen Meer östlich von Stromboli. Also, alles normal, die Frage ist nur, wie lange noch?
Vulcano: Extreme Kohlendioxid-Konzentrationen
Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch
Gestern veröffentlichte das INGV das wöchentliche Bulletin zu den Vorgängen auf Vulcano. Dabei fällt vor allem auf, dass der Ausstoß von Kohlendioxid als sehr hoch und anomal bezeichnet wird. Der Wert wird mit 13743 g/m2/Tag angegeben und wurde Kraterbereich gemessen. Bereits seit dem Wochenende wird über Evakuierungen im Ort Porto di Levante nachgedacht, da die Kohlendioxd-Konzentrationen auch dort zum Teil besorgniserregend hoch waren. Kohlendioxid ist schwerer als Sauerstoff und kann diesen in Bodennähe, oder in Senken aus der Atemluft verdrängen, mit der Folge, dass Lebewesen ersticken. Das Gas entströmt dem Magma und gilt als Frühindikator von aufsteigenden Magma. Der sizilianische Chefvulkanologe Mauro Coltelli (INGV) erklärte gegenüber der Presse, dass es in etwa eine 50/50 Chance für einen Ausbruch gibt. Die Lage auf Vulcano bleibt also angespannt und selbst, wenn kein Ausbruch folgen sollte wird die Situation für die Menschen vor Ort noch eine Weile unsicher bleiben.