Villarrica mit Eruption
Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Strombolianisch
Der chilenische Vulkan Villarrica fand in den News schon länger keine Erwähnung mehr, doch dass ändert sich nun, denn der Vulkan zeigt Anzeichen einer Aktivitätszunahme. In den letzten Tagen stieg die Seismizität deutlich. Vor allem im Bereich der langperiodischen Erdbeben wurde eine Zunahme festgestellt. Pro Tag wurden zwischen 200 und 400 dieser Erschütterungen festgestellt. Ein Peak am 16. Oktober lag bei 635 LP-Beben. Gestern gab es dann strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra über den Kraterrand hinaus auswarfen. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war zwischen Juli und September deutlich erhöht und erreichte Maximalwerte von 5300 Tonnen am Tag. Inzwischen werden wieder durchschnittliche Werte festgestellt. Sie liegen bei weniger als 500 Tonnen am Tag. Der Alarmstatus bleibt auf „grün“.
Der Villarrica liegt in der chilenischen Region Los Ríos und war bis vor wenigen Jahren für seinen kleinen Lavasee bekannt, der im steilen Krater brodelte. Der 2847 m hohe Stratovulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen Chiles. Er bildete sich in einer 2 km durchmessenden und 3500 Jahre alten Caldera, die wiederum in einer 6 km großen Caldera aus dem Pleistozän liegt. Mehr als 30 Schlackenkegel an den Seiten des Villarricas zeugen von zahlreichen Flankeneruptionen. Es kam auch zu großen Plinianischen Eruptionen, die Pyroklastische Ströme erzeugten, die Entfernungen von mehr als 20 km zurücklegten. Lavaströme kamen bis zu 18 km weit. Das GVP listet 164 Holozäne Eruptionen auf. Gut 50 Eruptionsphasen gab es seit dem 20. Jahrhundert. Meistens wurden basaltische Andesite und Basaltlava gefördert.
Der erwähnte Lavasee war bis zum Jahr 2010 hochaktiv. In den folgenden Jahren sackte sein Pegel immer weiter ab und der Lavasee wurde immer kleiner. Im Jahr 2018 verschwand auch sein Rest, der schon zu einer Lavalinse geschrumpft war. Im Jahr 2015 war der Vulkan strombolianisch hoch aktiv und man evakuierte 3600 Anwohner. Doch der große Knall blieb aus.
Shiveluch mit Domwachstum
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom
Der Vulkan in Kamtschatka war in den letzten Tagen scheinbar nicht explosiv tätig, doch er extrudiert weiter Lava am Dom. Es ist eine beeindruckende Fotoserie (russische Seite) von Alexej Demyanchuk erschienen, die in den letzten Tagen entstand. Das Domwachstum ist vergleichsweise stark und es gehen Schuttlawinen und kleinere Pyroklastischen Ströme ab. Es wird kontinuierlicher Tremor registriert. MIROVA detektierte am 16. Oktober eine moderate Wärmestrahlung mit 30 MW Leistung.
Kerinci mit Ascheeruption
Staat: Indonesien | Koordinaten: 1.70, 101.26 | Eruption: Aschewolken
Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Kerinci ausgebrochen und förderte eine Aschewolke bis auf 4800 m Höhe. Die Aschewolke wurde nicht per Satellit detektiert. Die Informationen stammen von Beobachtern am Boden. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“.