Der Ätna auf Sizilien lässt auf einen weiteren Paroxysmus warten. Am fagradalsfjall rätseln Forscher, wie die Lavaschübe zustande kommen. Der Ol Doinyo Lengai erzeugte Lavaströme.
Ol Doinyo Lengai mit Lavaströmen
Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv
Im tansanischen Riftvalley ist der Ol Doinyo Lengai recht munter und produziert Lavaströme, die einen Großteil des Kraterbodens bedecken. Auf einem Sentinel-Foto der letzten Woche erkennt man 2 Ströme, die durch die Hotspots markiert werden. Sie gingen von einem Hornito westlich der Kratermitte aus. Auf einem 2 Tage alten Bild ist zu sehen, dass fast der ganze Boden schwarz ist, was auf frische Lava hindeutet.
Ätna: Paroxysmus lässt auf sich warten
Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch
Am Ätna lässt ein weiterer Paroxysmus auf sich warten. Statistisch gesehen wäre ein weiterer Vulkanausbruch gestern fällig gewesen, doch auch heute gibt es keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich, ohne größere Fluktuationen. Die Infraschallsensoren registrierten in den letzten Tagen weiterhin recht viele Explosionssignale aus dem Nordostkrater, der Voragine und aus Richtung des Südostkraters. Diese Aktivität war gestern vergleichsweise gering. Auf einem Sentinel-Bild erkennt man Hotsposts im Zentralkrater und dem Nordostkrater. Am Südostkrater ist recht wenig zu sehen, obwohl es auch hier warme Schlote gibt. Die Ruhe vor dem Sturm, oder eine längere Pause? Man weiß es nicht und es bleibt spannend.
Fagradalsfjall macht Pause
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Update 13:00 Uhr: Im Laufe des Vormittags setzte die Aktivität wieder ein. Noch ist sie relativ schwach, aber der Tremor steigt noch und der Lavaausstoß sollte sich verstärken. Auf der LiveCam sieht man, dass der neue Hornito (Bildmitte) schon wieder Geschichte ist und teilweise kollabierte.
Originalmeldung: Aktuell erleben wir am Fagradalsfjall eine relativ lange Pause, die bereits fast 20 Stunden dauert. Der Tremor ist gering und auf den Livecams sieht man nur einen dampfenden Krater. In isländischen Medien wird darüber berichtet, dass der neue Hornito wohl ein eigenständiger Schlot auf einer neuen Spalte am Kraterrand ist und kein sekundärer Effekt. Zudem spricht der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson darüber, dass die Lavapulse dadurch hervorgerufen werden, dass große Gasblasen durch das Magma im Fördersystem aufsteigen und an der Oberfläche das Magma aus dem Schlot drücken. Da die Lavaschübe in recht regelmäßigen Abständen kommen, sollen die Gasblasen praktisch wie die Perlen einer Kette aneinandergereiht aufsteigen, nur mit immer dem gleichen Abstand dazwischen. Nun rätselt man darüber, wie dieser regelmäßige Gasausstoß zustande kommt. Ich selbst stelle mir vor, dass keine Gasblasen aufsteigen, sondern Magmablasen mit geringerer Dichte, als die umgebene Schmelze. Die Blasen werden heißer sein, als das umgebende Material und auch etwas mehr Gas enthalten. Aufgrund der geringeren Dichte steigen die Magmenblasen recht schnell durch das Fördersystem auf. Sie sammeln sich an der Oberseite des Magmenkörpers -der sich in 15-17 km Tiefe befinden soll- und steigen auf, sobald sie eine kritische Größe geringerer Dichte erreicht haben. Ähnliche Prozesse lassen sich im Wachs einer Lavalampe beobachten.