Vulkan-News 17.05.22: Ätna

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Lavastrom

  • Aus dem Nordschlot des Südostkraters kommt es zu Ascheeruptionen
  • Der VONA-Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht
  • Der Lavastrom ist weiter aktiv und fließt ins Valle del Bove
  • Genauere Analysen zeigen, dass es doch Vorzeichen der Eruption gab

Ätna eruptiert Aschewolke und Lavastrom

Der Ätna bleibt aktiv und steigerte seine Aktivität noch etwas. Der Schlot im Nordteil des Südostkraters stößt heute Morgen Vulkanasche aus. Die Eruptionswolke wird vom VAAC Toulouse detektiert und löst eine VONA-Warnung aus, allerdings fehlt eine Höhenangabe der Aschewolke. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht. Die Wolke driftet in Richtung Nordosten und könnte den Flugverkehr am Flughafen Catania beeinträchtigen, insbesondere, wenn sie größer werden sollte. Der Tremor hat sich auf hohem Niveau stabilisiert und bewegt sich seitwärts. Der Lavastrom fließt weiterhin und emittiert eine Wärmestrahlung mit 722 MW Leistung. Auf dem Thermalbild sieht es so aus, als ob der Lavastrom relativ weit in nördliche Richtung und parallel zum Hang fließt, ohne viele Höhenmeter zurückzulegen, bevor er seine Richtung ändert und ins Valle del Bove vorstößt. Die Eruption findet bei schönstem Wetter statt und kann gut via Livecam beobachtet werden. Ästhetischere Bilder liefern die Fotografen, die am Vulkan unterwegs sind. Besonders die Nachtaufnahmen bei Vollmond sind schön anzuschauen.

Was sagen die Vulkanologen zur Eruption am Ätna?

Das INGV ist in den letzten Tagen nicht sonderlich mitteilsam und sparsam mit Informationen zum Geschehen. In der letzten Woche wurde kein Bulletin zum Ätna veröffentlicht. Das letzte stammte vom 3. Mai. Die einzige Auffälligkeit bestand in einer hohen Kohlendioxid-Emission des Vulkans. Es wurden die höchsten Werte seit November letzten Jahres detektiert. Die Quelle des Tremors verlagerte sich ein wenig in Richtung Nordwesten und konzentrierte sich auf einen Bereich zwischen dem Neuen Südostkrater und der Bocca Nuova. Nun wissen wir, dass das Magma tatsächlich migrierte und sich einen neuen Weg zur aktuellen Austrittsstelle suchte. Normalerweise müsste heute ein neues Bulletin veröffentlicht werden. Sollte dem so sein, halte ich Euch auf dem Laufenden!