- Die Eruption am Piton Fournaise hat gestoppt
- Der Taal emittiert viel Schwefeldioxid
- Die Lava des Wolf Vulkans hat fast die Küste erreicht
Piton Fournaise: Tremor gefallen
Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption
Heute Nacht fiel der Tremor am Piton de la Fournaise (La Réunion) gegen Null und es könnte sein, dass die Eruption vorbei ist. Die letzten Thermalwerte attestierten dem Vulkan eine sehr hohe Strahlung mit über 2000 Mw Leistung. Sie wurden nur 5 Stunden vor Eruptionsende gemessen. Die Lava staute sich am Calderarand und bildete ein recht großes Lavafeld aus. Ob die Eruption endgültig vorbei ist, lässt sich noch nicht sagen. Eine Wideraufnahme der Tätigkeit liegt im Bereich des Möglichen.
Piton de la Fournaise ist ein aktiver Schildvulkan auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Es ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und bricht normalerweise mehrmals im Jahr aus. Die genaue Häufigkeit der Ausbrüche variiert von Jahr zu Jahr. Einige Jahre können ruhiger sein, während andere Jahre mehrere Ausbrüche aufweisen können. In den letzten Jahrzehnten hatte der Piton de la Fournaise durchschnittlich zwei bis drei Ausbrüche pro Jahr, aber es gibt keine Garantie dafür, wie oft er in Zukunft ausbrechen wird.
Die aktuelle Eruption begann am 22. Dezember und war der 2. Ausbruch im Jahr 2022. In manchen Jahren schaffte der Fournaise auch schon 3-4 Eruptionen.
Ich bereiste den Fournaise (Glutofen) bereits mehrfach und war immer von seiner Aktivität begeistert. Besonders gut im Gedächtnis geblieben sind mir die Eruptionen von 1998, 2004 und 2007. Im Jahr 1998 war der Vulkan mehrere Monate lang aktiv und man durfte sich dem Eruptionzentrum noch auf wenige Hundert Meter nähern. In den Jahren 2004 und 2007 erreichten Lavaströme den Ozean und ich erlebte dort meinen ersten Oceanentry. Im Jahr 2007 ist es auch zu Evakuierungen gekommen, da Schwefelgase die Luft belasteten und Lava drohte Ortschaften zu erreichen.
Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß
Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch
Mit dem philippinischen Taal steht ab und an ein weiterer großer Calderavulkan in den Schlagzeilen. In den letzten 24 Stunden emittierte er wieder sehr viel Schwefeldioxid: laut Phlivolcs waren es 9337 Tonnen. Allerdings wurden keine vulkanotektonischen Erdbeben gemessen. Seit Oktober letzten Jahres wird im gesamten Caldera-Bereich Deflation registriert. Trotz des hohen Schwefeldioxid-Ausstoßes sieht es derzeit nicht danach aus, dass sich eine größere Eruption anbahnt.
Wolf emittiert extreme Wärmestrahlung
Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032, -91.332 | Eruption: Spalteneruption
Der Galapagos-Vulkan Wolf stößt immer noch ordentlich Lava aus. MIROVA detektiert eine extrem hohe Wärmestrahlung mit 12230 MW Leistung. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man, dass 2 Arme des Lavastroms aktiv sind. Der Haupt-Arm hat sich der Küste bis auf gut 3000 m angenähert. Sollte die Aktivität anhalten, wird es wahrscheinlich zu einem Ocean Entry kommen. Für die Meeresbewohner wäre das eine Naturkatastrophe, denn die Gase aus der Lava kontaminieren das Wasser.