Am Ätna kam es gestern zu zahlreichen Explosionen. In Chile ist der Copahue aktiv geworden und am Fagradalsfall fließt weiterhin Lava.
Ätna: zahlreiche Explosionen
Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch
In den letzten 2 Tagen wurden am Ätna sehr viele strombolianische Eruptionen registriert. Einige wiesen teilweise einen sehr hohen akustischen Druck auf. Das LGS berichtete gestern von fast 14.000 Signalen, die von den Infraschallsensoren aufgezeichnet wurden. Als Hauptquellen werden Südost- und Nordostkrater genannt. Die Aktivität hielt bis gestern Mittag an und brach dann plötzlich ab. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde darüber spekuliert, ob die Signale nicht im Zusammenhang mit den Waldbränden stehen könnten. Generell ist es natürlich möglich, dass Störgeräusche empfangen werden, allerdings gehe ich davon aus, dass der Richtungsindikator die Quellen genau lokalisierte und dass die Forscher des LGS gemerkt hätten, wenn es sich um Störungen gehandelt hätte.
Copahue emittiert Vulkanasche
Staat: Chile | Koordinaten: -37.85, -71.17 | Eruption: Asche-Dampf-Wolke
Der chilenische Vulkan Copahue ist am Dienstag aktiv geworden und emittiert eine Asche-Dampf-Wolke. Zudem ist nachts Rotglut am Krater zu erkennen. SERNAGEOMIN registriert schwachen Tremor und schreibt auf Twitter, das der Vulkan in den Wintermonaten (auf der Südhalbkugel ist gerade Winter) oft ein vergleichbares Verhalten zeigte. Als Grund hierfür wird angegeben, dass eine Verkleinerung des Kratersees einen Schlot freisetzt, der sonst im Verborgenen unter Wasser tätig ist.
Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch
Am Fagradalsfjall geht die Aktivität in gewohnter Manier weiter, allerdings sehen die kleinen Lavafontänen etwas höher aus. Das könnte daran liegen, dass der Kegel weiter wächst und sich der Durchmesser der Krateröffnung verringert. Dadurch hat die wallende Lava im Krater weniger Platz und tritt die Flucht nach oben an. Der Hauptteil der Lava fließt weiterhin in Richtung Meradalir-Tal. Ein Teil bildet verzweigte Lavaströme in südöstlicher Richtung.
Erdbeben am Reykjanes-Ridge
Während die Seismizität am Fagradalsfjall gering ist, gab es weiter südwestlich am Reykjanes Ridge weitere Erdbeben. Die drei Stärksten hatten Magnituden zwischen 3,8 und 3,2 mit Erdbebenherden, die gut 10 km tief lagen. Die Epizentren wurden 25.7 km west-süd-westlich von Eldeyjarboði lokalisiert. In der letzten Woche gab es Berichte, dass man in der Gegend Anzeichen einer submarinen Eruption gesichtet hatte. Ein Küstenwachschiff wurde losgeschickt, aber man konnte keine submarine Eruption entdecken.
Update: Ein Erdbeben wurde auf M 4,5 hochgestuft.