Vulkan-News 11.06.23: Bagana

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 | Aktivität: Ascheeruption

Bagana eruptiert Asche bis auf 3000 m Höhe

In Papua Neuguinea ist der Vulkan Bagana aktiv geworden und eruptiert Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m. Die Aschewolke driftet in südwestlicher Richtung.

Der entlegene Stratovulkan hat eine Höhe von 1855 m und liegt im zentralen Teil der Insel Bougainville. Er gehört zu den jüngsten und aktivsten Vulkanen des Inselstaates. Die letzte Meldung einer kleinen Ascheeruption stammt vom November 2022. Aufzeichnungen von Eruptionen reichen bis auf das Jahr 1842 zurück. Seitdem wurden 25 Eruptionsphasen dokumentiert. Die aktuelle Phase begann bereits im Jahr 2000.

Zwei der größten Eruptionen manifestierten sich am Bagana in den Jahren 1953 (VEI4) und 1966 (VEI3). Im Jahr 1995 kam es ebenfalls zu einer größeren Eruption, bei der gut 1 Millionen Kubikmeter Lava eruptiert wurden. Typisch für den Bagana sind nicht nur vulcanianische explosive Eruptionen, sondern auch zähflüssige Lavaströme aus Andesit. Die zähe Schmelze kann sich auch im Krater akkumulieren und einen Lavadom bilden. In solchen Fällen werden häufig pyroklastische Ströme generiert, die eine große Gefahr darstellen und nahegelegenen Dörfer und landwirtschaftliche Flächen bedrohen.

Der Vulkan Bagana wird von der Rabaul Volcano Observatory in Papua-Neuguinea überwacht. Seit kurzem gibt es sogar eine Website der Geohazards Management Division in PNG. Dort wird Grundlegendes zum Monitoring der aktiven Vulkane des Inselstaates mitgeteilt. Am Bagana gibt es ein kleines Observatorium, das aber nach Angaben der GMD über kein Netzwerk aus Beobachtungsinstrumenten verfügt, sondern den Vulkan rein visuell überwacht. Die Seite wird aber nicht gepflegt und aktuelle Informationen gibt es nicht.

Der Vulkanismus in Papua Neuguinea steht Prinzipiell im Zusammenhang mit der Subduktion der Pazifischen Platte, die unter die Australische Platte abtaucht. Ungewöhnlich ist, dass Streckenweise die Platten ihre Rollen tauschen, sodass die kontinentalplatte unter die Ozeanplatte abtaucht. Außerdem gibt es eine größere Anzahl kleinerer tektonischer Platte bei PNG und entsprechend viele Störungszonen, an denen nicht nur Vulkane entstehen, sondern auch Erdbeben.