- Der Sangay fördert Vulkanasche und emittiert Wärmestrahlung
- Der Karymsky ist wieder aktiv geworden
- Die strombolianischen Eruptionen am Lewotolok gehen weiter
- Am Manam scheint ein Lavastrom zu fließen
- Im Krater des Nyiragongos akkumuliert sich weiterhin Lava
Sangay mit neuen Beobachtungen
Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch
Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine Wärmestrahlung mit 414 MW Leistung. In der Nacht betrug der Wert 709 MW. Die Wärmestrahlung geht von Lavaströmen aus. Das VAAC meldet Vulkanasche in 6400 m Höhe.
In der letzten Woche unternahmen Vulkanologen von IGEPN einen Hubschrauberflug über den Vulkan. Dabei entdeckten sie 3 aktive Schlote, die strombolianisch aktiv waren. Zudem förderten 2 der Schlote Lavaströme, die durch Schluchten in der Nord- und Südostflanke flossen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras wurden Maximaltemperaturen von 645°C gemessen. Offenbar gibt es keinen aktiven Lavadom mehr im Südkrater.
Der Sangay ist ein aktiver Schichtvulkan in den Anden von Ecuador. Er ist Teil des Sangay-Nationalparks und wurde 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der Berg ist 5.230 Meter hoch und hat einen breiten Krater, der mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Kilometern eine der größten Calderen in den Anden bildet.
Der Sangay ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche, die oft explosiv sind und Asche, Gas und Lava ausstoßen können. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1628 hat der Sangay mehr als 25 größere Eruptionen erlebt. Trotz seiner Aktivität liegt der Vulkan in einem abgelegenen Gebiet und stellt keine direkte Gefahr für die umliegenden Gemeinden dar. Allerdings beeinflussen die Ablagerungen von Schlammströmen (Lahare) den Verlauf von Flüssen und Bächen am Fuß des Vulkans. Teilweise entstand ein natürlicher Schüttdamm, hinter dem sich das Wasser anstaute. Beim Bruch des Damms ströme eine Flutwelle einen größeren Fluss hinab. Im Extremfall könnten hierdurch Menschen gefährdet werden. Jedenfalls wird die Hydrologie der Region beeinflusst, was sich auf die Lebewelt auswirken kann. Der Sangay entwässert in Richtung des Amazonasbeckens und gilt als wichtiges Wasserreservoire, da sich an seinem Gipfel ein Gletscher befindet.
Karymsky wieder aktiv geworden
Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch
Auf Kamtschatka wurde der Vulkan Karymsky wieder aktiv. Zuletzt war er im Oktober so richtig munter. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Die Aschewolke wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Der entlegenen Vulkan eruptiert meistens in Serien. Früher galt er über mehrere Jahre hinweg als daueraktiv.
Lewotolok mit Aschewolke
Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch
Auf der indonesischen Insel Lembata macht der Lewotolok weiter von sich Reden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 2133 m Höhe. Das VSI meldete innerhalb von 6 Stunden 13 explosive Eruptionen. Außerdem wird Tremor registriert.
Manam mit Wärmestrahlung
Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus
Der Inselvulkan Manam liegt in der Bismarcksee, vor der Küste von Papua Neuguinea. MIROVA registrierte eine Wärmestrahlung, die vom Manam ausgeht. Sie hat eine Leistung von 139 MW. Gestern wurden 257 MW gemessen. Meldungen über Aschewolken liegen nicht vor. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Wärmestrahlung von einem Lavastrom ausgeht. Der Vulkan neigt zu Paroxysmen.
Nyiragongo wärmt sich auf
Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee
Vom Nyiragongo im Kongo geht ebenfalls eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie beläuft sich auf 220 MW und stammt von einer Lava-Ansammlung im Krater. Bis jetzt handelt es sich hierbei um einen sekundären Lavasee, der noch nicht über eine eigene Zirkulation verfügt, sondern von einem Schlot außerhalb der Lava-Ansammlung gespeist wird. Am Nachbarvulkan Nyamuragira wird ebenfalls eine kleinere thermische Anomalie beobachtet.