Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Sakurajima sehr aktiv
In den letzten Tagen war der japanische Vulkan Sakurajima sehr aktiv und eruptierte mehrmals am Tag Aschewolken. Sie stiegen laut VAAC bis zu 4000 m hoch auf und drifteten mit dem Wind in Richtung Südosten. Auf Livecam-Aufnahmen erkennt man, dass neben der Vulkanasche auch rotglühende Tephra ausgespienen wurde. Bei genauem Hinschauen erkennt man kleine vulkanische Blitze in den Aschewolken. Sie erreichen allerdings nicht die fotografische Ästhetik, wie wir es von den vulkanischen Gewittern der Eruptionen aus dem Showa-dake kennen, die bis vor einigen Jahren an der Tagesordnung waren. Satellitenaufnahmen vom 1. Januar 2023 enthüllten zwei thermische Anomalien im Minami-dake. Gestern zeichnete MIROVA eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 10 MW auf. Der Showa-dake bleibt kalt. Die Seismizität ist vergleichsweise gering und es wurden nur einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.
Die Vulkanologen vom JMA berichteten in ihrem Bulletin für den Beobachtungszeitraum 06-09. Januar, dass die Vulkanasche bis zu 2400 m über die Kraterhöhe aufstieg. Große Schlacken seien in einer ballistischen Flugbahn bis zu 1100 m weit ausgeschleudert worden und landeten bei der 6. Messstation. Nachts wurde per Livecam rot illuminierter Dampf über dem Krater ausgemacht. Man hält es weiterhin für möglich, dass bei den Eruptionen pyroklastische Ströme entstehen, die eine Gefahr für die Anwohner werden könnten. Auch vor gesundheitsgefährdende Vulkanasche und großen Vulkanbomben wird gewarnt. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und es gilt eine Zugangsbeschränkung für den gesamten Vulkan.
Der Sakurajima ist ein 1117 m hoher Sommavulkan und ähnelt damit dem italienischen Vesuv. Er liegt auf einer Halbinsel, deren Landbrücke aus einem erkalteten Lavastrom besteht, der 1914 eruptiert wurde. Sakurajima ist einer der aktivsten Vulkane Japans.
Weiter südlich liegt der Suwanosejima. Er bildet eine Vulkaninsel des Ryukyu-Archipels. Dieser Vulkan ist momentan auch wieder sehr aktiv geworden und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Seismizität ist leicht erhöht.