Fagradalsfjall: Neue Daten zur Magmaintrusion vorhanden
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik
Wie angekündigt, erhielt das IMO neue Daten zu den unterirdischen Vorgängen am Fagradalsfjall und lieferte gestern Abend einen entsprechenden Bericht. Demnach ist die Seismizität noch erhöht, aber im Vergleich zu den ersten Tagen des Schwarmbebens, hat sie deutlich nachgelassen. Da die seismische Aktivität durch Magmenintrusion hervorgerufen wird, ist auch die Bodenhebung entsprechend weniger stark geworden: momentan hebt sich der Boden nur geringfügig. Anders sah es in den ersten Tagen des Schwarmbebens aus, als ca. 18 Millionen Kubikmeter Magma in den Untergrund eindrangen und einen Magmatischen Gang bildeten. Das Volumen ist etwa halb so groß wie das des ersten Ganges und es ist fraglich, ob das Magma zur Oberfläche durchbricht, ohne dass es zu einer weiteren starken Intrusion kommt. Der Dyke liegt parallel zum alten Gang vom März, allerdings einige Hundert Meter weiter südöstlich. Auf der Karte wird der neue Gang durch die rote Linie markiert. Der alte Gang wird durch die schwarze Linie dargestellt.
In dem Bericht wird eine Analogie zur Krafla-Eruption in den 1970iger Jahren hergestellt: Die Eruption erfolgte in mehreren Schüben und die Hälfte der Schmelze erstarrte in der Erdkruste ohne zu eruptieren.
Damit werden eigentlich meine früheren Vermutung bestätigt, dass es sehr wahrscheinlich einen weiteren starken Erdbebenschwarm nebst Intrusion benötigt, bevor es zu einem neuen Vulkanausbruch kommen wird. Im Frühjahr gab es ebenfalls mehrere Schübe. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es kurzfristig zu einer neuen Eruption kommen wird. Längerfristig betrachtet könnte es auf Reykjanes sehr wohl zu weiteren Eruptionen kommen, auch abseits des Fagradalsfjall.
Die Behörde warnt davor, das alte Lavafeld zu betreten. Es ist immer noch sehr heiß und instabil. Die Gegend wird genaustens überwacht.