Der Cumbre Vieja stößt heute Morgen wieder viel Asche aus. Auf Vulcano bleibt die Lage angespannt.
Cumbre Vieja stößt viel Asche aus
Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Flankeneruption
Heute Morgen ist der Ascheausstoß am Cumbre Vieja wieder hoch. Den Kommentaren in den Sozialen Medien entnehme ich, das es gestern wohl teilweise so aussah, als würde der Vulkan seine Aktivität einstellen. Doch davon ist er meiner Meinung nach noch ein gutes Stück entfernt. Zwar sind Tremor und Seismizität niedriger geworden, bewegen sich aber noch auf dem Niveau von Ende September, als ich der Insel einen Besuch abgestattet hatte. Es kann jeder Zeit wieder zu stärkeren Pulsen mit einem Anzug der Aktivität kommen. Dafür spricht die steigende Bodendeformation, die heute an der Messstation LP03 gut 13,5 cm beträgt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist wieder auf 29.000 Tonnen am Tag gestiegen. Besorgniserregend ist der Aufwärtstrend beim Kohlendioxid-Ausstoß. Er ist auf 1.850 Tonnen pro Tag gestiegen und signalisiert, dass sich in größerer Tiefe neues Magma gesammelt hat. Die Lavaströme sind ebenfalls aktiv. Die Lava bedeckt eine Fläche von fast 10 Quadratkilometern und zerstörte 2581 Häuser. (Quellen IGN, INVOLCAN)
Vulcano: Gasausstoß mit steigender Tendenz
Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch
Auf Vulcano hat es bis jetzt keine weitere Bodendeformation gegeben. Dennoch geben die restlichen Parameter keinen Grund zur Entwarnung: Die Fumarolen-Temperaturen sind weiterhin hoch, mit leicht steigender Tendenz. Das gleiche gilt für den Gasausstoß: die Kohlendioxid- und Schwefeldioxid-Emissionen werden als sehr hoch beschrieben. Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers in mehreren Brunnen ist ebenfalls hoch. Man sieht, die bisherige Intrusion beeinflusst große Teile der Insel. Noch ist unklar, ob es letztendlich zu einem Vulkanausbruch kommen wird, doch die Anzeichen sind alarmierend. Meiner Meinung nach könnte es jeder Zeit zu phreatischen Explosionen kommen. Vor einer größeren magmatischen Eruption würde ich eine mehrtägige seismische Krise und deutliche Bodenhebung erwarten. (Quelle INGV)