Starke Entgasungen verursachen am Taal-Vulkan Vog
Es ist schon einige Monate her, dass ich hier über den philippinischen Calderavulkan Taal berichtet habe. Heute steht er in den Schlagzeilen, weil sich seine Entgasungstätigkeit signifikant verstärkte. Wurden im Mai durchschnittlich 3.556 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen, so waren es am 1. Juni 5.831 Tonnen, die von PHILVOLCS registriert wurden. Seit gestern werden hoch aufsteigende Dampfwolken beobachtet, die vom Kratersee auf Volcano Island ausgehen und eine Höhe von 3000 m erreichen. Mit den Entgasungen einher gehen starke Wasserturbulenzen die sich in Form von starken Wasserbewegungen bemerkbar machen.
Der starke Gasausstoß verursacht in mehreren Orten vulkanisch bedingtem Smog, der im Fachjargon Vog genannt wird. Besonders betroffen sind die Gemeinden Balete, Laurel und Agoncillo in der Provinz Batangas. Aufgrund der hohen Gasbelastung rät PHILVOLCS dazu N95-Atemschutzmasken zu tragen, denn Vog kann gesundheitsschädlich sein. Außerdem sollen sich die Bewohner der Orte möglichst nicht im Freien aufhalten, dafür aber Fenster und Türen geschlossen halten. Menschen mit Atemwegs- und Herzkrankheiten, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder sind am stärksten durch den Vog gefährdet.
Seit dem 11. Juli 2022 gilt für den Vulkan die Alarmstufe 1, d. h. er befindet sich immer noch in einem „anormalen Zustand“.
Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass ein Vulkan auf Alarmstufe 1 plötzlich phreatische Eruptionen erzeugen kann, die Beobachter am Kraterrand gefährden können. Außerdem sind folgende Ereignisse möglich:
- Vulkanische Erdbeben
- Geringer Aschefall
- Tödliche Ansammlungen oder Ausstöße von Vulkangas
Die Behörde betonte heute, dass das Betreten der Vulkaninsel Taal, die eine permanente Gefahrenzone darstellt, strengstens verboten bleiben muss.
Der Taal ist nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der eine Alarmstufe hat. Neben dem Taal stehen die Vulkane Kanalon und Mayon auf Warnstufe 1 und zeigen leichte vulkanische Unruhen. Diese Vulkane könnten sich auf eine Eruption vorbereiten. Bulusan und Pinatubo stehen auf Warnstufe „0“. Von ihnen scheint im Moment keine größere Gefahr auszugehen.