- Am chilenischen Vulkan Ollagüe ereigneten sich 5 vulkanotektonische Erdbeben
- Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,0
- Der Alarmstatus bleibt auf „grün“
Ollagüe in Chile mit Erdbeben
Heute steht mal ein Vulkan in den News, der mir bis dato unbekannt war. Die Rede ist vom chilenischen Vulkan Ollagüe, der in der Atacama genau auf der Grenze zwischen Chile und Bolivien liegt. Der Vulkan Lascar, der im letzten Monat nach einem Erdbeben in der Nähe ausgebrochen ist, liegt ca. 150 km südlich von Ollagüe und somit ebenfalls im Wirkungskreis besagten Erdbebens. Nun kam es gestern selbst zu einer Serie vulkanotektonischer Erschütterungen unter dem Ollagüe, was Grund für diese Meldung ist. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 3 und ein Hypozentrum in 2,8 km Tiefe. Neben diesem Erdbeben wurden 4 schwächere Ereignisse registriert. Trotz der Erdbeben, die durch Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen hervorgerufen wurden, bleibt die Alarmstufe auf „grün“. Dennoch könnten es erste Anzeichen eines Erwachens des Vulkans sein, der zudem fumarolisch aktiv ist und Dampf bis zu 560 m hoch ausstößt. Erfahrungsgemäß dauert es meistens Monate bis Jahre, bis es nach dem ersten Magmenaufstieg tatsächlich zu einer Eruption kommt, wenn denn überhaupt eine eintritt.
Beim 5870 Meter hohen Ollagüe handelt es sich um einen Stratovulkan der Anden. Zuletzt eruptierte er im Pleistozän und wird demnach nicht als potenziell aktiver Vulkan gelistet. Seine fumarolische Aktivität ist demnach recht ungewöhnlich. Meistens handelt es sich um große Calderavulkane mit einem ausgeprägten Hydrothermalsystem, die nach mehr als 10.000 Jahren nach der letzten Eruption noch fumarolisch tätig sind.
Das Besondere an diesem Vulkan ist, dass sich kurz unterhalb des Gipfelkraters ein Schwefelfeld befindet, das so viel Schwefel bildet, dass es sich lohnte, diesen in einem Minenbetrieb abzubauen. Der Abbau wurde erst 1976 eingestellt. Zwei Straßen führten bis kurz unterhalb der Mine, sodass der Vulkan bis auf einer Höhe von 5672 m befahrbar ist.
Meiner Meinung nach schaut es nicht nach einem erloschenen Vulkan aus. Entweder handelt es sich hier um die berühmte Ausnahme von der Regel, dass Vulkane nach 10.000 eruptionslosen Jahren als erloschen angesehen werden können, oder man hat bei der Datierung der letzten eruptiven Ablagerungen Fehler gemacht.