Popocatepetl eruptiert Vulkanasche bis auf 7600 m Höhe
In den letzten Tagen zeigte sich der mexikanische Vulkan Popocatepetl von seiner besonders aktiven Seite und eruptierte mehrmals täglich explosiv. Die Explosionen stießen glühende Tephra und Vulkanasche aus und erzeugten laute Detonationsgeräusche, die in angrenzenden Kommunen Fensterscheiben zum Klirren brachten. Die Asche stieg heute bis auf einer Höhe von 7600 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten geweht. Die glühende Tephra landet oft auf der Vulkanflanke. Sporadisch registriert MIROVA eine moderate Thermalstrahlung, die vom Krater ausgeht. Auf nächtlichen Webcam-Aufnahmen ist permanente Rotglut zu erkennen. Es ist gut möglich, dass im Krater ein Lavadom wächst. Am Jahreschart der Thermalstrahlung lässt sich gut die Aktivitätssteigerung des Vulkans ablesen.
CENAPRED meldete gestern eine vergleichsweise bescheidende Aktivität mit nur 65 Asche-Dampf-Exhalationen und 103 Minuten Tremor. Am Vortag wurden aber 184 Exhalationen und 279 Minuten Tremor festgestellt, was den Trend der letzten Tage widerspiegelte.
Bereits letzte Woche wurde Ascheregen aus der Ortschaft Puebla gemeldet. Die Asche regnete nicht nur auf Straßen, Häusern und Gärten nieder, sondern hüllte auch Autos ein. auf einem Twittervideo ist zu sehen, wie jemand die Asche mit einem Tuch abwischt, was so ziemlich genau das ist, was man auf gar keinen Fall machen sollte, da das Wischen der Asche den Lack zerkratzt. Im Endeffekt ist Vulkanasche nichts anderes als Sand und besteht dazu nicht aus gerundeten Mineralkörnern, sondern aus scharf gezackten, oft glasartigen Partikeln, die besonders übel auf empfindliche Oberflächen einwirken. Vulkanasche immer mit viel Wasser und ohne Wischen abspülen. Notfalls kann man die Asche von Windschutzscheiben vorsichtig abfegen.
Der Popocatepetl ist der aktivste und zugleich größte Vulkan Mexikos. Er liegt im Tansmexikanischen Vulkangürtel. Hierbei handelt es sich um eine 1000 Kilometer lange und 90–230 Kilometer breite Zone, die grob in Ost-West-Richtung streicht und durch Mexiko verläuft. In dieser Zone ist ein kontinentaler Vulkanbogen angesiedelt, der sich entlang einer alten Subduktionszone bildete, die durch Rotation der Erdkrustenplatten in das Landesinnere verschoben wurde.