- Eine Schwefelwolke vom Hunga Tonga-Hunga Ha’apai hat Afrika erreicht
- Der Semeru eruptiert strombolianisch
- Vom Shiveluch gingen Aschewolken aus
- Am Stromboli ist der Tremor gestiegen
Hunga Tonga-Hunga-Ha’api: Schwefelwolke vor Afrika
Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch
Am Samstag war es eine Woche her, dass der submarine Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai seine große Eruption hinlegte. Das VAAC Darwin detektierte in den letzten Tagen immer noch Vulkanasche in der Luft und brachte entsprechende VONA-Warnungen heraus. Diese Asche steigt demnach zwischen 12 und 20 km hoch auf driftete in Richtung Westen. Allerdings muss man anmerken, dass man auf Satellitenfotos keine Eruptionswolken mehr aufsteigen sah. Sehr wahrscheinlich wurden sehr geringe Aschemengen detektiert, die vielleicht eine Gefahr für Flugzeugturbinen darstellten, aber ansonsten kaum einen Effekt hatten. In der letzten Meldung von gestern Abend hieß es dann, dass keine Vulkanasche mehr detektiert wurde. Die Satelliten registrierten dafür eine Wolke aus Schwefeldioxid-Aerosolen, die die Küste von Ostafrika erreicht hat.
Die Internetverbindung zur Hauptinsel steht wieder und die Schäden der Tsunamis werden immer besser dokumentiert. Wie viele Opfer es gegeben hat, ist aber noch nicht bekannt. Die Inseln, die dem Vulkan am nächsten liegen, sollen von bis zu 15 m hohen Wellen getroffen worden sein. Einige Inseln wurden komplett überflutet. Hier ist es sehr wahrscheinlich, dass es Todesopfer gab. Aufgrund der beschädigten Leitung fällt die Kommunikation mit den Menschen des Archipels schwer und die Informationen kommen nur tröpfchenweise rein. Man kann davon ausgehen, dass das volle Ausmaß der Katastrophe noch nicht richtig überschaubar ist. Wahrscheinlich wissen wir erst in ein paar Wochen, wie es um die Menschen der Region bestellt ist und welche Spätfolgen der Vulkanausbruch haben wird.
Im Inselreich Tonga gibt es noch weitere Vulkane. Einer von ihnen ist der Tofua, der unter Beobachtung des USGS steht, weil er sich auf einen Ausbruch vorbereiten könnte. Allerdings rechnet man dort wohl nicht mit so einem heftigen Ausbruch wie am Hunga Tonga-Hunga Ha’apai.
Semeru eruptiert häufiger
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch
Am Semeru scheint sich das alte Gleichgewicht wieder herzustellen, denn es werden wieder häufigere strombolianische Eruptionen beobachtet, die zu einer gewissen Druckentlastung im Fördersystem führen. Innerhalb von 6 Stunden wurden heute ebensoviele Eruptionen detektiert. In diesem Zeitraum ging nur eine glühende Schuttlawine ab. Die Seismizität ist gering. Dennoch kann es nicht ausgeschlossen werden, dass Pyroklastische Ströme generiert werden könnten.
Shiveluch mit Eruptionen
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom
Vom russischen Shiveluch gab es seit dem 21. Januar 4 VONA-Meldungen. Demnach wurde Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m festgestellt. Sie wurde vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Mirova detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 12 MW. Sie ging vom Lavadom aus. Auf Sentinel-Fotos erkennt man einige Hotspots am Dom.
Stromboli: Tremor-Amplitude hoch
Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch
Der Stromboli spattert immer noch Lava aus dem Nordost-Schlot, um den sich ein Hornito formte. Die Aktivität fluktuiert und ist nicht mehr so kontinuierlich, wie vor 2 Tagen noch. Das LGS registrierte gestern 268 thermische Durchgänge, sprich strombolianische Eruptionen. Sie erzeugten einen maximalen akustischen Druck von weniger als 0,5 bar. Dafür ist die Tremor-Amplitude hoch.