In den Vulkan-News vom 9. April geht es um Evakuierungsmaßnahmen in der Karibik, weil der Dom des Soufrières deutlich wächst. Die Aktivität auf Island fluktuiert, geht aber weiter.
Soufrière: Evakuierungen werden eingeleitet
Datum: 08.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Lavadom | Link
Auf der Karibikinsel St. Vincent wurden Evakuierungen eingeleitet. Grund hierfür ist eine deutliche Zunahme des Domwachstums, dass mit einem signifikanten Anstieg der Seismizität einhergeht. So wurden gestern 6 Tremor-Episoden mit zunehmender Magnitude gemeldet. Darüber hinaus gab es vulkanotektonische Erschütterungen. Der Dom wuchs stark und gewann deutlich an Höhe. Außerdem ist er nicht nur fumarolisch aktiv, sondern weist an seiner Oberfläche glühendes Material auf. Vom Observatorium aus, konnte man nachts Rotglut über dem Krater beobachten.
Zuerst werden Gebäude evakuiert, die sich innerhalb der „roten Gefahrenzone“ um den Vulkan befinden. Diese Zone umschließt den Norden der Insel und macht ca. 1/3 ihrer Fläche aus. Am Rand der roten Zone liegt Georgetown. In dem Ort leben gut 1700 Menschen, die von der Evakuierung ebenfalls betroffen sind. Gestern machten sich Kreuzfahrtschiffe auf den Weg nach St. Vincent, um bei den Evakuierungen zu helfen.
Konkrete Eruptionsszenarien wurden noch nicht kommuniziert. Ich gehe davon aus, dass man eine größere explosive Eruption fürchtet. Da der Dom den Kraterrand noch nicht überragt, sind Kollaps-bedingter Pyroklastische Ströme unwahrscheinlich.
Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert
Datum: 08.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link
Auf Island geht die Eruption am Fagradalsfjall weiter. Die Intensität des Lava-Ausstoßes fluktuiert und es wechseln sich unterschiedlich starke Eruptionsphasen ab. Auch die Richtung der Lavaströme ändert sich oft. In den letzten 24 Stunden stieß der Hornito auf der 1. Spalte am meisten Lava aus. Die Lava aus der 3. Spalte floss ebenfalls überwiegend in das Geldingadalir-Tal, in dem sich der Hornito befindet. Heute Nacht ergoss sich die Lava auch in das Tal Meradalir.
Die Seismizität ist seit gestern Abend deutlich zurückgegangen und es wurden nur vereinzelte Erdbeben entlang des Magmatischen Gangs registriert.