In den News zu den Vulkanen geht es heute um das veränderte Eruptionsgeschehen am isländischen Vulkan Fagradalsfjall, dem Lavastrom am Pacaya und Pyroklastischen Strömen am Merapi.
Fagradalsfjall: Eruptionsverhalten änderte sich
Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link
Im Laufe des gestrigen Tages veränderte sich das Eruptionsverhalten: anstatt einer kontinuierlichen Lavafontäne zu eruptieren, generierte der Krater auf Spalte 5 strombolianische Eruptionen. Dafür steigerte sich die Auswurfshöhe der glühenden Tephra und das Wachstum des Kegels beschleunigte sich. Zeitweise kam es auch zu starken Pulsen, bei denen eine Lavafontäne entstand. Zudem werden weiterhin Lavaströme gefördert und das Lavafeld wächst.
Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel fluktuiert. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Erschütterungen, von denen sich allerdings viele Beben im Bereich des Hengil-Spaltensystems manifestierten. Die Erdbebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs nahm ab.
Merapi generiert Pyroklastische Ströme
Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link
Am indonesischen Vulkan Merapi wurden gestern 4 Pyroklastische Ströme erzeugt. Sie verursachten seismische Signale, die zwischen 80 und 134 Sekunden dauerten und Amplituden bis zu 61 mm aufwiesen. Darüber hinaus wurden 104 Abgänge von Schuttlawinen festgestellt. Gegenüber den letzten Wochen hat die Seismizität ein wenig zugenommen. Der Dom wächst weiter.
Pacaya: Lavastrom wird länger
Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link
Am guatemaltekischen Pacaya wird weiterhin vergleichsweise viel Lava eruptiert. INSIVUMEH berichtet, dass der Lavastrom aus der neuen Eruptionsspalte eine Länge von 1700 m erreicht hat und an 2 Fronten aktiv ist. Noch gefährden sie keinen Ortschaften, doch das könnte sich schon in wenigen Tagen ändern. Außerdem kommt es wieder zu explosiven Pulsen aus dem McKenney-Krater. Das VAAC detektiert Vulkanasche in 3000 m Höhe.
Sinabung eruptiert Asche
Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link
Auf Sumatra ist der Sinabung weiterhin munter und erzeugte gestern 2 Ascheeruptionen. Sie dauerten jeweils 3 Minuten und förderten Vulkanasche bis auf einer Höhe von gut 3000 m. Die Seismometer des VSI registrierten 128 Abgänge von Schuttlawinen, 17 Hybriderdbeben, 4 Beben mit niedrigen Frequenzen und 1 vulkanotektonisches Erdbeben.
Der Dom wächst weiter und nimmt inzwischen wieder gefährliche Dimensionen an. So erkennt man auf dem Bild von letzter Woche, dass eine Zunge des Doms bis auf die Vulkanflanke hinaus ragt. Kollaps-Ereignisse sind sehr wahrscheinlich. Die Gefahr, dass größere Pyroklastische Ströme abgehen wächst täglich.