Pyroklastische Ströme legen größere Strecken am Mayon zurück
Der philippinische Vulkan Mayon baut weiter an seinem Lavadom. Von diesem geht ein Lavastrom ab, der sehr hochviskos ist und langsam fließt. Dennoch hat er inzwischen eine Länge von 1500 m erreicht. Von der Lavafront gehen Steinschläge und Schuttlawinen ab. Gestern wurden 265 seismische Signale aufgefangen, die von diesen Abgängen zeugten. Vulkanotektonische Erdbeben gab es keine, dafür aber fünf pyroklastische Dichteströme. Schuttlawinen und Dichteströme gehen durch die Mi-isi und Bonga Rinnen ab und legen Entfernungen von bis zu 3,5 km Vom Krater zurück. Von diesem steigen Asche-Dampf-Wolken auf, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufsteigen. Berichte über explosive Eruptionen gibt es bislang nicht. Bei der letzten größeren Eruption 2018 gab es zuerst phreatische Eruptionen. Während des späteren Eruptionsverlaufes setzten Paroxysmen ein. Bis jetzt gibt es keine Hinweise darauf, dass ich Vergleichbares wiederholen werde, doch ausgeschlossen ist das nicht. Aus Sorge vor einer größeren Eruption wurden bis jetzt mehr als 20.000 Menschen evakuiert. Das Gefahrenpotenzial steigt, sobald starke Regenfälle einsetzen.
GPS-Messungen und Tiltmeter zeigen, dass weiterhin Magma aufsteigt. Die Vulkanflanken versteilen sich überwiegend im Nordwesten und Südosten des Mayons. Der Magmenaufstieg erfolgt überwiegend still, denn es werden vergleichsweise wenige vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Aufstiegswege des Magmas sind also frei und es gibt keinen Gesteinsbruch.
Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 889 Tonnen am Tag. Am Samstag wurden über 1000 Tonnen des vulkanischen Gases nachgewiesen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg in der vergangenen Woche deutlich an.
Andere Vulkane der Philippinen
Nicht nur der Mayon stößt auf den Philippinen Schwefeldioxid aus, sondern auch der Taal. Obwohl dieser Vulkan aktuell nicht in Eruption begriffen ist und an der Oberfläche keine Lava austritt, emittiert dieser Vulkan deutlich mehr Schwefeldioxid als der Taal. Hier wurden am 15. Juni 7643 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Es kommt ebenfalls zur Inflation von Magma.
Mit dem Kanalon heizt ein weiterer Vulkan der Philippinen auf, denn auch hier wird ein erhöhter Schwefeldioxidausstoß gemessen. Dieser belief sich gestern auf fast 1200 Tonnen am Tag. Es wurden 5 vulkanotektonische Beben registriert und es gibt Inflation, die sich in Bodenhebung äußert. Es bleibt also spannend auf den Philippinen.