Staat: Chile | Koordinaten: -23.36, -67.73 | Aktivität: Ascheeruption
Lascar mit Vulkanasche in 8200 m Höhe
Heute gab es eine explosive Eruption am Lascar in der chilenischen Atacama-Wüste. Das VAAC Buenos Aires brachte um 17:00 Uhr UCT eine VONA-Warnung heraus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 8200 m auf. Die Asche driftete in Richtung Südwesten. In den vergangenen Monaten kam es zu sporadischen Wärmeanomalien, die anzeigten, dass der Vulkan dabei war aufzuladen. Die Eruption könnte durch das Erdbeben Mw 5,6 (vnet berichtete) getriggert worden sein, das sich heute Nacht in der Nähe des Vulkans ereignete.
Der Lascar ist durchaus in der Lage starke Eruptionen zu erzeugen. Typisch sind dann hoch aufsteigende Aschewolken, in denen es zu vulkanischen Gewittern kommen kann. Allerdings stellt sich die Frage, ob der Vulkan schon entsprechend aufgeladen war. Die Vulkanologen von SERNAGEOMIN haben in letzter Zeit keine Sonderberichte zum Lascar veröffentlicht, sondern hatten viel mehr die Vulkane Villarrica und Nevados de Chillan auf dem Radar. Die letzten moderaten Eruptionen am Lascar manifestierten sich in den Jahren 2006 und 2015. Eine große Eruption gab es 1993. Sie hatte einen VEI4. Die Vulkanologen von SERNAGEOMIN beraten sich zur Stunde. In einem kurzen Tweet wurde von einem explosiven Puls gesprochen.
Der Krater des Vulkans Lascar liegt auf einer Höhe von 5.592 Metern über dem Meeresspiegel. Der eigentliche Stratovulkan ist aber wesentlich niedriger, da er sich von einer Hochebene aus erhebt. Lascar liegt 70 Kilometer von San Pedro de Atacama entfernt, einem beliebten Touristenzentrum. Von hier starten Touristen zu Trekkingtouren in die Atacama. Die Gegend ist auch bei Astronomen beliebt, da die trockene Höhenluft gute Beobachtungsbedingungen bietet. Die Atacama-Wüste zählt zu den trockensten Orten der Welt. Die Wüste ist für ihre Salare (Evaporit-Becken) bekannt, in denen u. a. Lithium gewonnen wird.