Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch
Östlicher Lavasee am Kilauea ist fast aus
Gestern nahm die Lavasee-Aktivität am Kilauea stark ab und heute ist der östliche Lavasee zum größten Teil inaktiv. Einzig im Areal des Förderschlots gibt es noch einen Hotspot und etwas Lava. Im letzten Update vom HVO ist noch die Rede davon, dass der Lavasee eine Fläche von 25 Hektar hatte und Lava aus dem Förderschlot gepumpt wurde, sodass eine kleine Lavafontäne entstand. Ich würde solche Fontänen eher als aufströmende Lavakuppeln bezeichnen.
Der Lavasee im Westen des Halema’uma’u-Kraters ist noch aktiv, wobei sich auch dort bereits eine größere Scholle aus erstarrter Lava gebildet hat. Diese kann aber schnell wieder schmelzen.
Die Bodendeformation war in den letzten Tagen gering und ging gegen Null. Im HVO-Update ist die Rede davon, dass sich Deflation und Inflation die Waage hielten. Schaut man sich die entsprechende Grafik heute an, erkennt man, dass vorgestern dann doch ein neues Deflations-Ereignis begann, in dessen Folge sich der Boden um 6 µ-rad senkte. Diese Deflation könnte schuld daran sein, dass der östliche Lavasee seine Aktivität fast eingestellt hat. Seit kurzem ging die Deflation wieder in Inflation über und es besteht Hoffnung, dass der östliche Lavasee wieder aktiv werden wird, wenn wieder mehr Magma in das Fördersystem einströmt.
Heute morgen (Ortszeit, siehe Bild) ist die starke Dampfentwicklung auffällig: praktisch aus jeder Ritze in der Erstarrungskruste des Kraterbodens steigt Dampf auf. Dieses Phänomen kann außergewöhnlichen meteorologischen Bedingungen geschuldet sein. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug zuletzt 2000 Tonnen am Tag.
Entlang des Ostrifts gibt es keine ungewöhnliche Aktivität und der Puʻuʻōʻō-Krater bleibt inaktiv. Seit September 2021 herrscht dort Deflation vor und der Boden senkt sich. Es sieht nicht so aus, als würde der Krater in der nächsten Zeit wieder aktiv werden.