Vulkan Kanlaon eruptiert am 3. Juni

Philippinischer Vulkan Kanlaon erzeugte starke explosive Eruption – Vulkanasche in 8900 m Höhe nachgewiesen

Auf der philippinischen Insel Negros kam es heute zu einem starken explosiven Ausbruch des Vulkans Kanlaon. Wie PHILVOLCS berichtet, stieg eine voluminöse Aschewolke gut 5000 m über den Krater des Vulkans auf und erreichte somit eine Höhe von fast 7500 m über dem Meeresspiegel. Laut einer VONA-Warnung vom VAAC Tokio, erreichte die Aschewolke eine Höhe von 8900 m und driftete gen Westen. Neben der Asche wurde auch rotglühende Tephra ausgestoßen, und man spekuliert darüber, dass kurze pyroklastische Dichteströme entstanden sein könnten, die bis zu 3 Kilometer weit über den Südhang glitten. Diese Annahme basiert auf Wärmesignaturen, die man auf Infrarotbildern entdeckt hat.

Die Explosion kam nicht überraschend, denn über Monate hinweg baute sich Inflation auf und es kam immer wieder zu Schwarmbeben. Zudem steigerte sich zuletzt auch der Schwefeldioxidausstoß. Direkt vor der Explosion kam es zu einem stärkeren vulkanotektonischen Erdbeben.

Die Eruption begann um 18:51 Uhr Ortszeit und dauerte gut 6 Minuten. In Gemeinden an den Westhängen des Vulkans wurden Berichte über groben Ascheregen und schwefelhaltige Gerüche gemeldet. Nach der Explosion wurden nur zwei schwache, vulkanische Erdbeben aufgezeichnet.

Vor diesem Hintergrund erhöhte das zuständige Institut PHIVOLCS die Alarmstufe des Vulkans Kanlaon von „1“ auf „2“. Dies bedeutet, dass derzeit Unruhen durch oberflächliche magmatische Prozesse auftreten, die schließlich zu weiteren Ausbrüchen oder führen könnten.

Der Öffentlichkeit wird dringend geraten, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone mit einem Radius von vier Kilometern zu meiden, um die Risiken durch plötzliche Explosionen, Steinschlag und Erdrutsche zu minimieren. Im Falle von Ascheregen, der die Gemeinden in Windrichtung des Kraters von Kanlaon betreffen könnte, sollten die Menschen Nase und Mund mit einem feuchten, sauberen Tuch oder einer Staubmaske bedecken. Die Zivilluftfahrtbehörden müssen Piloten außerdem raten, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden, da die Asche eines plötzlichen Ausbruchs für Flugzeuge gefährlich sein kann. PHIVOLCS überwacht den Vulkan Kanlaon genau und alle betroffenen Interessengruppen werden über alle neuen Entwicklungen informiert.