Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption
Kadovar eruptiert Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe
In Papua Neuguinea ist der Inselvulkan Kadovar ausgebrochen und stieß eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie mit 4 MW Leistung. Obwohl es die höchste aufgestiegene Ascheemission seit vielen Monaten ist, sieht es nicht so aus, als wären größere Mengen glühender Tephra eruptiert worden, noch als ob ein neue Lavadom wachsen würde. Vielleicht kann man die Eruption als Schloträumer bezeichnen, oder die Asche wurde von starken Winden aufgewirbelt und so hochgetragen.
Beim Kadovar handelt es sich um einen Inselvulkan in der Bismarcksee, der vor der Nordküste der Hauptinsel von Papua Neuguinea liegt. Kadovar ist eine kleine Insel mit nur 2 Quadratkilometern Fläche. Bis zum Januar 2018 war Kadovar seit fast 300 Jahren inaktiv. Im Januar 2018 kam es zu einem Ausbruch, der nicht nur Aschewolken zu Tage förderte, sondern auch einen Lavadom wachsen ließ, der sich an der Küste bildete. Die wenigen Inselbewohner wurden auf umliegende Inseln evakuiert, weil man stärkere Explosionen und einen Domkollaps fürchtete, der pyroklastische Ströme und Tsunamis auslösen könnte. Insofern gab es auch Überlegungen, die umliegenden Inseln, auf denen die Bewohner Kadovars in Sicherheit gebracht wurden, zu evakuieren. Doch die befürchtete Katastrophe blieb aus. Seitdem ist Kadovar sporadisch aktiv und stößt Vulkanasche aus. Nur selten steigen die Aschewolken höher als 2 km. Der Krater des Vulkans liegt auf 365 m Höhe. Der Krater bildet eine hufeisenförmige Depression. Bei einer der letzten Eruptionsphasen wuchs dort ein andesitischer Lavadom, der jetzt aber inaktiv ist.
Eine systematische Überwachung des Vulkans gibt es meines Wissens nach nicht. Daher lassen sich auch keine Prognosen zum weiteren Geschehen anstellen. Es stehen nur die Satellitendaten zur Verfügung. Auf dem jüngsten Bild vom 04. Mai erkennt man Dampf, der von mehreren Stellen des Kraterbereichs ausgeht. Eine thermische Anomalie war nicht auszumachen.
In der Nähe des Kadovars liegt der Inselvulkan Manam, von dem in der letzten Woche ebenfalls eine Aschewolke ausging. Beide Vulkane liegen im Wirkungskreis des Erdbebens Mw 6,3, das die Region am 19. April erschütterte.