Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch
- Nahe des Vulkans Fuego gab es ein Erdbeben Mw 5,7.
- Minuten nach dem Beben ereignete sich eine größere Explosion.
- Vulkanasche erreichte eine Höhe von 5200 m.
Größere Explosion am Fuego
Im Erdbeben-Update von heute Morgen berichtete ich über das Erdbeben Mw 5,7, das sich gestern Abend (Ortszeit) auf der guatemaltekischen Küstenebene ereignete. Es lag nur 20 km vom Vulkan Fuego entfernt und ich merkte an, dass der Vulkan möglicherweise auf den Erdstoß reagieren wird. Unser FB-Gruppenexperte und Vereinsmitglied Manfred Meyer recherchierte einen Artikel lokaler Medien, in dem es hieß, das der Vulkan 2 Minuten nach dem Erdbeben eine explosive Eruption generierte, die wohl ein wenig stärker als die üblichen Ausbrüche war. Livecam-Aufnahmen zeigen, dass glühende Tephra mehrere Hundert Meter über den Krater ausgeworfen wurden und auf der Vulkanflanke niedergingen. Das VAAC Washington meldete eine Aschewolke in 5200 m Höhe. Sie driftete in Richtung Süden und stieg gut 400 m höher auf, als es gewöhnlich der Fall ist.
In den täglichen Updates von INSIVUMEH ist diese Eruption noch nicht beschrieben. Aber schon vorher wurden einige stärkere Explosionen beobachtet. Demnach wurde glühende Tephra bis zu 400 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Die Tephra löste auf den Vulkanflanken Schuttlawinen aus, die bis zum Vegetationsrand rollten. Besonders viele Lawinen gingen in der Ceniza-Schlucht ab. In den Orten Alotenango und San Miguel Dueñas wurde Ascheniederschlag registriert. MIROVA registrierte gestern eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 23 MW.
Alles in allem lässt sich nicht sagen, ob die stärkere Explosion tatsächlich eine Antwort auf den Erdstoß war, oder ob sie sich im Rahmen der sowieso leicht erhöhten Explosivität ereignete. Generell haben Forschungen aber ergeben, dass starke Erdbeben Eruptionen beeinflussen können. Diese Wirkungen sind nur schwer zu belegen und treten nicht immer auf.
Der Fuego ist daueraktiv und der aktivste Vulkan Guatemalas. Unser Vulkan-Verein betreibt dort eine LiveCam. In der entgegengesetzten Blickrichtung sieht man an klaren Tagen die Küstenebene, unter der sich der Erdstoß manifestierte. Generell eine traumhafte Aussicht, die allerdings auch ihren Preis hat: das Haus, auf dessen Dach die Anlage installiert ist, entging im Jahr 2018 nur knapp der Zerstörung durch den großen Pyroklastischen Strom, der ca. 300 Menschen das Leben kostete.