Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch
Fuego mit höhere Aschewolke
Der Fuego scheint sich nach seiner kurzen Pause wieder warmzulaufen und eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 5800 m aufstieg und nach Westen driftete. Damit stieg die Aschewolke gut 1000 Meter höher auf, als es bei den alltäglichen Eruptionen der Fall ist. Leider ist das Wetter gerade schlecht und der Vulkan hüllt sich in Wolken, sodass es keine visuellen Beobachtungen des Geschehens gibt.
Gestern berichteten die Vulkanologen von INSIVUMEH von Eruptionswolken, die bis auf 4800 m ü.N.N. aufstiegen und Asche in 10 bis 15 km Entfernung zum Vulkan niederregnen ließen. Feiner Aschefall wurde aus den Ortschaften Panimaché I, Morelia, Santa Sofía, Ceilán, San Andrés Osuna gemeldet. In den Orten hörte man auch lokomotivartige Geräusche von bis zu 2 Minuten Dauer, die die Eruptionen begleiteten. Allerdings gab es eine laute Detonationen zu hören. Stündlich ereigneten sich zwischen 6 und 8 Explosionen.
Die Vulkanologen warnten davor, dass Niederschläge Lahare auslösen könnten, die bei solchen Gelegenheiten durch die Schluchten und Flussbetten am Vulkan abgehen. Von den Schlammströmen geht ein hohes Gefahrenpotenzial aus, dass nur noch von pyroklastischen Strömen getoppt wird.
Im Jahr 2018 kam es während eines Paroxysmus zu Abgängen pyroklastischer Ströme, die bewohntes Gebiet erreichten und mehr als 300 Menschen töteten und zahlreichen Menschen starke Verbrennungen zufügten. Damals war das Wetter ebenfalls schlecht und die pyroklastischen Ströme wurden erst gesehen, als sie die tief hängende Wolkendecke durchbrachten. Vorwarnzeit blieb den Menschen praktisch keine.
Wenn der Vulkan kein Angst und Schrecken verbreitet, ist er ein beliebtes Trekkingziel von Vulkanbegeisterten oder Menschen, die einfach mal einen aktiven Vulkan aus der Nähe betrachten wollen. In Antigua treffen sich viele Twens aus den USA, aber auch aus anderen Staaten, um dort Spanischkurse zu belegen. Von daher trifft man auf den geführten Vulkantouren viele junge Menschen.
Schwache Erdbeben am Pacaya
Der Fuego ist nicht der einzige Vulkan in Guatemala. Während der Santiaguito weiterhin an seinem Lavadom arbeitet und gelegentlich Aschewolken aufsteigen lässt, ist der Pacaya äußerlich ruhig und dampft nur ein wenig. Seit einigen Tagen werden aber wieder schwache Erdbeben mit niedrigen Frequenzen detektiert, die auf Bewegungen magmatischer Fluide hindeuten, INSIVUMEH warnt, dass es bald wieder zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Seit der letzten großen Eruption im Jahr 2021, bei der Lavaströme fast Ortschaften erreichten, pausiert der Vulkan.