Zugang zur Eruption auf Island wurde erneut gesperrt
Gestern Abend wurde der Zugang zur Eruptionsstelle am Litli-Hrútur erneut gesperrt, weil sich einige Besucher nicht an die Regeln gehalten hatten und das Sperrgebiet direkt in Kraternähe betraten Laut MBL trat der Vorfall bereits in der vorherigen Nacht ein, als sich insgesamt ca. 600 Personen an der Eruptionsstelle aufhielten. Da die Sicherheit der Schaulustigen nicht gewährleistet werden konnte, wurde der Zugang dann am Abend ab 18 Uhr gesperrt. Auch heute wird die Sperrung aufrechtgehalten. Als Grund hierfür wird erneut starke Gasentwicklung angegeben. Neben dem Lavastrom brennt wieder Moos, was die Gasbelastung weiter erhöht.
Beim Betrachten des Livestreams sieht man heute Vormittag, dass die Lava höher im Krater steht, als es in den letzten Tagen der Fall gewesen ist. Die Schmelze steht fast bis zum Kraterrand und ist kurz davor überzulaufen. Außerdem steigt die Lavafontäne höher als sonst auf. Die Lava strömt zudem nicht nur in Richtung Süden, sondern bildete einen breiteren Strom nach Westen. Der Strom Richtung Süden ist weniger intensiv als zuvor. Der Verlauf der Lavaströme ändert sich häufig. Leider ist der Tremorgraph der Fagradalsfjall-Station weiter offline, so dass man nicht beurteilen kann, ob die Lava im Krater höher steht, weil tatsächlich mehr Schmelze aus der Tiefe aufsteigt oder ob es daran liegt, dass sich der Abfluss der Lava veränderte. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Eruption wieder zu Pulsen beginnt, wie es vor 2 Jahren der Fall gewesen ist. In der Anfangsphase dieser Pulse entstanden mehrere Hundert Meter hohe Lavafontänen.
Die Seismizität entlang des magmatischen Gangs hat in den letzten Stunden nachgelassen, dafür ereignete sich ein Schwarmbeben an der Westspitze der Reykjanes-Halbinsel bei Reykjanestá. Auch dort könnte sich Schmelze im Untergrund akkumulieren.