Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Aktivität: Hawaiianisch
Erta Alé mit starker Wärmestrahlung durch Vulkanausbruch
Der äthiopische Vulkan Erta Alé liegt in der Wüste Danakil und emittiert heute eine hohe Wärmestrahlung. Laut MIROVA hat sie eine Leistung von 324 MW. In der elliptischen Caldera des Vulkans liegen 2 Krater. Im kleineren Südkrater brodelte Jahrzehnte lang ein Lavasee. Dieser war zuletzt gedeckelt und auf der Erstarrungskruste hatten sich 2 Hornitos gebildet, von denen sporadisch Lavaspattering ausging. Auf Satellitenfotos im Infrarotbereich sind dort zwei kleine Hotspots zu sehen. Im größeren Nordkrater bilden sich ab und zu Lavaströme, die den flachen Boden des Kraters fluten. Die Lava strömt auch hier meistens aus der Basis eines Hornitos, der sich am südlichen Kraterrand befindet. Spekulativ ist, dass es auch heute zu so einem Lavaüberlauf gekommen ist. Bis wir Genaueres wissen, müssen wir wohl auf ein aktuelles Satellitenfoto warten.
Gelegentlich git es auch Augenzeugenberichte von einheimischen Vulkanführern. Touristen verirrten sich in den letzten Jahren nur noch selten an der Erta Alé, da es im Grenzgebiet zu Eritrea einen Bürgerkrieg gab und es immer noch zu Unruhen kommt. Ein Phänomen, dass Vulkanspottern spätestens seit Corona wieder vermehrt einen Strich durch die Vulkanreisepläne macht. Hinzu kommen extrem gestiegene Reisepreise, die besonders im Safari-Bereich und bei Fernflügen zu Buche schlagen: So kostenten Fernflüge in diesem Sommer teilweise bis zu 40% mehr als vor Corona. Das gleiche gilt für Mietwagen. Besonders Safari-Pauschalreisen verteuerten sich extrem und in einigen Regionen bezahlt man doppelt so viel wie noch vor 3 Jahren. Von diesen Preiserhöhungen ist besonders Afrika betroffen, aber auch Südamerika, Japan und die USA. Näher auf dieses Thema werde ich bei meinem Bericht zu meiner jüngsten Keniareise eingehen, der gerade in Vorbereitung ist.
Doch zurück zum Erta Alé: Schaut man sich die eingebundene Grafik an, sieht man, dass der aktuelle Peak in der Wärmestrahlung mit den anderen in diesem Jahr korreliert. Tatsächlich wurden diese überwiegend durch entsprechende Lavaüberläufe im Nordkrater verursacht. Sobald weitere Erkenntnisse zur eruptiven Situation vorliegen, gibt es hier ein Update.
Zusammenfassung:
- Vom Vulkan Erta Alé geht eine hohe Thermalstrahlung mit 324 MW Leistung aus.
- Sie wird wahrscheinlich von einem Lavaüberlauf im Nordkrater verursacht.